HörbuchpreisDa fliegen die verbalen Fetzen

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Andreas Fröhlich und Maria Schrader freuten sich über ihren Hörbuchpreis. (Bild: Schwarz)

Andreas Fröhlich und Maria Schrader freuten sich über ihren Hörbuchpreis. (Bild: Schwarz)

Zuhören macht hungrig! Dieser Eindruck drängte sich nach der zweistündigen Preisverleihungs-Orgie zum „Deutschen Hörbuchpreis 2010“ im Klaus-von-Bismarck-Saal des WDR auf. Das Gedränge am Buffet hätte nicht größer sein können. Was sich nicht zuletzt damit erklären lässt, dass die wenig glamouröse Veranstaltung gleichzeitig offizielle Eröffnung der lit.Cologne war. Katrin Bauerfeind und Jörg Thadeusz plauderten mit den geehrten Gästen, die eine Passage aus den preisgekrönten Hörbüchern vorlasen. Dazu konnte der Zuhörer dank eines Stimmfrequenz-Messgerätes mit ansehen, wie sich die Lautstärke veränderte. Eindringlich las Matthias Brandt aus „Der Himmel auf Erden“ von Ake Edwardson den gruseligen Part eines Mannes, der ein Kind in sein Auto lockt. Voller Witz und Verstand ist dagegen der Briefwechsel zwischen dem österreichischen Schriftsteller Thomas Bernhard und Verleger Siegfried Unseld . Peter Simonischek und Gert Voss lieferten sich auf der Bühne ein prägnantes Duell, bei dem die verbalen Fetzen flogen. Als beste Interpreten wurden Maria Schrader für „Geschichte einer Ehe“ von Andrew Sean Greer und Andreas Fröhlich für „Doppler“ von Erlend Loe ausgezeichnet. Wellen der Sympathie flogen den beiden jüngsten Preisträgern entgegen: Kai Hogenacker (13) und Patrick Mölleken (16) - war mit der ganzen Familie angereist war, um die Würdigung gebührend zu feiern - halten nichts davon, mit ihren Meriten anzugeben: „Ich habe das kaum einem erzählt“, so Hogenacker trocken auf die Frage des Moderators, was denn seine Mitschüler von seiner Sprechertätigkeit hielten. (kol)

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