Eitorfer Gemeinderat wächst auf 40 Mitglieder. Die UWG verzeichnet den größten Zuwachs. Entscheidungen mit wechselnden Mehrheiten.
KommunalwahlDer parteilose Rainer Viehof setzt sich erneut in Eitorf durch

Im PZ der Sekundarschule Eitorf verfolgte Bürgermeister Rainer Viehof (parteilos) mit Ehefrau Manuela Viehof die Auszählung der Stimmen.
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„Ich bin aufgeregt“, sagt Jessica Jacob. „Es waren neun intensive Monate“, sagt sie im Rückblick. Im Januar hatte die CDU in Eitorf bekannt gegeben, sie als Bürgermeister-Kandidatin aufzustellen. Die 39-Jährige steht vor dem Jägerheim, wo sich die Eitorfer Christdemokraten am Wahlabend treffen.

Jessica Jacob hat als Bürgermeisterkandidatin verloren, zieht aber für die CDU in den Eitorfer Gemeinderat ein.
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400 Meter entfernt, wirkt der Amtsinhaber entspannt. Rainer Viehof (parteilos) gönnt sich sogar ein Mini-Sagres-Bier. „Es kann ja alles passieren“, sagt der 63-Jährige, „aber ich sehe eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass ich eine Mehrheit bekomme.“
Er sollte Recht behalten. Aus dem Tupper-Abend mit Nachbarn, den Viehof sich im Falle seiner Abwahl vorgenommen hatte, wird nichts. Der Amtsinhaber entschied die Bürgermeisterwahl in Eitorf klarer für sich, als viele gedacht haben. Mit 59,5 zu 40,5 Prozent gewann er gegen Jessica Jacob, die auch von den Grünen empfohlen worden war. Weitere Bewerber für den Chefsessel im Rathaus gab es nicht.
Fast alle Parteien legen an Sitzen im Eitorfer Rat zu
Nach einer Wahl betrachten sich gern alle Parteien als Gewinner. In Eitorf stimmt das bis auf eine Ausnahme sogar ohne abstruse Ergebnisdeutung, wenn man auf die Sitzverteilung im neuen Gemeinderat schaut. So können sich die Christdemokraten damit trösten, künftig 15 statt bisher 13 Ratsmandate zu besitzen und sich um fast vier Prozent gesteigert zu haben. Auch die SPD und die Grünen legten zu, jeweils um einen Sitz auf elf beziehungsweise fünf Sitze, obwohl sie im Vergleich zum Ergebnis von 2020 an Stimmanteilen leicht eingebüßt haben.
Den größten Zuwachs fuhr die UWG mit 13,2 Prozent (2020: 4,7 Prozent) ein, sie hat nun fünf statt bisher zwei Ratsvertreter. Die Ausnahme bildet die FDP, bei ihr bleibt es bei vier Mandaten. Die Bürger für Eitorf (BfE) und die Linke waren diesmal nicht angetreten. Eitorf ist außerdem die einzige Kommune im Rhein-Sieg-Kreis, in der die AfD nicht zur Ratswahl stand.
Bürgermeister hat keine Hausmacht im Rat
Insgesamt gehören künftig 40 Frauen und Männer dem Kommunalparlament an, das damit deutlich gewachsen ist. Bei 16 Wahlbezirken hätte der Rat eigentlich nur 32 Sitze. Weil die CDU 15 Direktmandate gewann, aber nur 38,5 der Stimmen holte, gibt es viele Ausgleichsmandate. Auch in der zurückliegenden Wahlperiode hatte der Eitorfer Gemeinderat schon 36 statt 32 Sitze. Wie gehabt hat der Bürgermeister im Rat keine Hausmacht. Strittige Entscheidungen werden wohl wie in den vergangenen fünf Jahren mit wechselnden Mehrheiten getroffen.
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Kommunalwahl 2025: So wählt Eitorf
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