Kaffee und Kuchen zwischen Altar und Kirchenbank

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Der Kapellenverein Roggendorf beschreitet neue Wege, um Geld für die heimische Kirche aufzutreiben.

Mechernich-Roggendorf - Wie wäre es zur Abwechslung mal mit einem Kaffeeklatsch in der Kirche? Ein völlig abwegiger Gedanke? In Roggendorf ist es jedenfalls seit Beginn des neuen Jahres möglich, sich in der katholischen Pfarrkirche mit Kaffee, Kuchen und diversen Kaltgetränken verpflegen zu lassen. Und der liebe Gott wird die fröhliche Runde in seinem Domizil gewiss auch noch mit Wohlgefallen betrachten. Denn der Roggendorfer Kapellenverein tischt die Leckereien nicht nur aus Jux und Tollerei auf. Erstmals wurde dieser eigenwillige Weg beschritten, um Geld in die Kasse des Vereins zu bekommen. Der Verkaufserlös wird in die Verschönerung der Kirche gesteckt.

Bis zum 2. Februar bieten Mitglieder des Kapellenvereins jeweils sonntags von 14 bis 16 Uhr ihre selbst gebackenen Köstlichkeiten an. Reihum sind die Hobby-Bäckerinnen abwechselnd im Einsatz. Am vergangenen Sonntag hatten der zweite Vorsitzende des Vereins, Peter Frings, und seine Ehefrau Walrieda „Dienst“. Sie nannten auch den Anlass für die wohl einmalige Aktion, Kaffee und Kuchen direkt vor dem Altar zu verkaufen: Der Kapellenverein benötige dringend eine Auffrischung seiner Finanzmittel.

Der Verein wurde bereits vor dem Baubeginn der von Karl Kreuser gestifteten Kirche gegründet. Die Mitglieder verpflichteten sich, die 1885 errichtete Nachfolgerin eines winzigen Kapellchens in Schuss zu halten. 120 Mitglieder zählte der Verein zu seinen Glanzzeiten. Walrieda Frings: „Doch darunter sind viele ältere Leute gewesen, die mittlerweile verstorben sind.“ Jetzt ist der Kapellenverein auf rund 80 Mitstreiter geschrumpft, und die Mitgliedsbeiträge fließen nicht mehr so üppig wie ehedem. Also kam man auf die Idee mit dem Kuchenverkauf.

Wer sich sonntagsnachmittags in der Roggendorfer Kirche blicken lässt, schlägt dabei sogar gleich drei Fliegen mit einer Klappe. Er kann sich die von Thomas und Johann Filz sowie Jörn Hück erbaute schöne Krippe ansehen, er muss dabei nicht darben und tut auch noch ein gutes Werk.

Damit Peter Frings sein Ziel erreichen kann, müssen zwar noch jede Menge Kuchenstücke vertilgt werden. Schließlich, so Frings, „braucht die Kirche innen dringend einen neuen Anstrich“. Aber der finanzielle Grundstock für die Malerarbeiten scheint bereits gelegt zu sein. Frings' Ehefrau ist jedenfalls sehr zufrieden: „Die Resonanz ist so erfreulich, dass wir das im nächsten Jahr mit Sicherheit wiederholen.“

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