Kiesgrube BuschbergseeMondlandschaft unter Schutz

Lesezeit 2 Minuten
Die letzte Kiesgrube in Hitdorf ist ausgebeutet. Noch sieht es dort sehr karg aus, doch die Seenlandschaft wird das 16. Naturschutzgebiet Leverkusens. Am Horizont: das Bayer-Landwirtschaftszentrum. (Bild: Ralf Krieger)

Die letzte Kiesgrube in Hitdorf ist ausgebeutet. Noch sieht es dort sehr karg aus, doch die Seenlandschaft wird das 16. Naturschutzgebiet Leverkusens. Am Horizont: das Bayer-Landwirtschaftszentrum. (Bild: Ralf Krieger)

Hitdorf – Die Umwandlung der Kiesgrube Buschbergsee in ein Naturschutzgebiet ist schon recht weit vorangeschritten, auch wenn das Gelände - von außen betrachtet - an nichts anderes als an eine Mondlandschaft erinnert. Hügelige Sandwüste, nur hier und da eine Pionierpflanze, einige ausgegrabenen Baumwurzeln am Rand. Dennoch werden sich gerade in einer solchen, aus menschlicher Sicht unwirtlichen Umgebung schon bald seltene Pflanzen und Tiere, wie Kreuzkröten und Uferschwalben ansiedeln.

Damit die Stadt diese Fläche so aufbauen konnte, musste sich das letzte aktive Unternehmen zurückziehen, das noch mit der Kiesgewinnung auf Leverkusener Stadtgebiet Geld gemacht hat. Vor einem Jahr demontierte die Bergheimer Firma „RKH Rheinkies Hitdorf GmbH + Co. KG“ ihren Kiesbagger am Buschbergsee und verließ die Stadt. Damit ist eine für Hitdorfs Landschaft sehr prägende Phase wohl endgültig vorbei, denn mit dem Rückzug der Firma erlosch auch die letzte Auskiesungsgenehmigung Leverkusens, wie Alfred Würfel von der Wasserbehörde erklärte.

Die Geschichte der Kiesgruben

Das Grundstück gehört noch der Rheinkies, ein Teil wird aber durch Verträge an die Stadt zurückgefallen, weiß Würfel. Die letzte Kiesgrube, in der nur zwei oder drei Personen arbeiteten, war ausgebeutet. Es liegt zwar noch viel Kies unter Hitdorfs Feldern, dennoch hätte die Stadt niemals eine Erweiterung und den erneuten Wegfall von Landwirtschaftsflächen für den weiteren Abbau genehmigt.

Der geschichtskundige Hitdorfer Hans Kürten sagt, dass die großflächige Kiesgewinnung nach dem Zweiten Weltkrieg eingesetzt habe. Vorher wurden nur in den Bereichen Kreuzkamp und Grünstraße zwei kleine Kiesgruben ausgebeutet. Die kippte man später, das weiß er als Zeuge der Nachkriegsjahre, „mit allem möglichen Zeug“ zu.

Im Norden um Hitdorf sind die Baggerlöcher im Halbkreis wie an einer Perlenkette aufgereiht. Sie heißen Dehlensee, Laacher See, Stöckenbergsee, Waldsee, Blaue Donau. Der Hitdorfer See ist der bekannte Badesse. Der Krapuhlsee ist seit Jahren schon Naturschutzgebiet. Das umzäunte Grundstück mit dem 200 000 Quadratmeter großen Buschbergsee ist 300 000 Quadratmeter groß. Es liegt an der Stadtgrenze mitten im Feld zwischen der Paeschke-Siedlung und dem Monheimer Bayer-Crop-Science-Gelände.

Die Flächen um den Buschbergsee seien nun komplett hergerichtet, sagte Alfred Würfel. Nur noch der alte Zufahrtsweg müsse rückgebaut werden. Umso wichtiger ist es nun, dass das Ufer und die Mondlandschaft in Ruhe gelassen werden und sich zu einer blühenden Landschaft entwickeln können.

KStA abonnieren