„All you need is Cheese“Kölner Urania-Theater feiert Premiere mit 50er Jahre Musical

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Premiere Urania-Theater

Das Ensemble des „All you need is Cheese“-Musicals um Natascha Balzat (2.v.r.) im Urania-Theater

Köln – Zurück in die 50er Jahre soll es gehen beim Musical „All you need is Cheese“, das in einer Neuauflage jetzt im Urania-Theater Premiere hatte und noch sechs Mal gespielt werden soll. Vor der Corona-Pause hatte es diese Boulevard-Komödie – geschrieben von Urania-Geschäftsführerin und Regisseurin Bettina Montazem – schon mal gegeben. Doch nach einigen Aufführungen im Urania sowie im Volksbühne am Rudolfplatz hat Albrecht Koch, der seit vielen Jahren auch für Komiker Olli Dittrich („Dittsche“) schreibt und bereits mit einem Comedy-Preis ausgezeichnet wurde, die Texte überarbeitet.

„Die meisten Lieder und das Gerüst der Rahmenhandlung sind geblieben“, erzählt Koch. „Aber von der Ur-Version ist wenig bis gar nichts übrig. Verbessern ging eigentlich nicht. Ich musste neu schreiben.“ Noch bis in die Vorwoche hinein, hatte Autor Koch an einzelnen Szenen – an den witzigen wie an den traurigen – herumgefeilt. „Es muss doch fließen.“ Und so wurden einige Dialoge, die eigentlich schon aus dem Stück rausgeflogen waren, nochmals aufgebessert, dem Ensemble angepasst und wieder eingebaut.

Singendes Personal bei Restaurant-Eröffnung

Im Mittelpunkt der Handlung stehen vier Frauen, die ein Restaurant eröffnen wollen und dabei auf singendes Personal setzen. Doch aufgrund von fehlender Konzession und Schankerlaubnis („Nur ohne Rechnung macht man im Gastgewerbe Umsatz“) gibt es reichlich Probleme mit einem Beamten vom Ordnungsamt. Mit allerlei Tricks versuchen die Frauen, den Verwaltungsmenschen auf ihre Seite zu ziehen. Mal wird verbal Druck gemacht („Darf ich Ihnen das »Tschüss« anbieten“) und mal wird ihm Sex in Aussicht gestellt. Mal wird ein Briefumschlag mit Geld angeboten und mal soll er mit Alkohol abgefüllt werden. Doch das alles scheint zunächst nicht recht zu funktionieren.

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Schwerpunkt des Stücks ist eine schwierige Mutter-Tochter-Beziehung. Die Mutter, die in den Nachkriegsjahren schwarz Schnaps gebrannt hatte und sich mit allerlei Gemaggel samt kurzzeitigem Gefängnisaufenthalt durchs Leben gewurstelt hat und nun die Restaurant-Chefin spielen will, steht in ständigem Konflikt mit ihrer seriösen Tochter, die nur den geraden und gesetzmäßigen Weg mitgehen will.

Theater-Wahnsinn nach Corona-Pause in Köln

Die Rolle der Mutter Elsa, einer typischen, Kölsch sprechenden Dame aus dem Milieu, wird gespielt von Natascha Balzat, die man aus dem Scala-Theater – da hatte sich schon unter Walter Bockmayer mitgewirkt – und von verschiedenen Produktionen der Volksbühne kennt. „Ich wurde angefragt, habe das Skript gelesen und gleich zugesagt. Es tut einfach gut, nach der langen Corona-Pause wieder den Theater-Wahnsinn zu spüren.“ Die Tochter mimt Rosa Halina Dahm.

Richtig gut singen können Köchin Conny (Simone Appel) und Kellnerin Doro (Lea Johanna Montazem, Tochter der Regisseurin) sowie der Mann vom Ordnungsamt (Mathias Meffert), der mit „Stand by me“ von Ben E. King ins Geschehen einsteigt. Der Song ist aus den 60ern, die anderen Lieder sind dann doch älter. Und so sorgen Titel wie „Musik liegt in der Luft“ von Catarina Valente oder auch „Blue Suede Shoes“ und „Jailhouse Rock“ von Elvis Presley letztendlich für einen unterhaltsamen Abend.

„All you need is Cheese“ wird noch am 15., 16., 29. und 30. Oktober sowie am 5. und 6. November gespielt. Karten ab 25 Euro.

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