Am BaggerfeldVerkehrs-Zählung soll Klarheit bringen

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  • Klagen über Temposünder

Esch – Auf der Straße „Am Baggerfeld“ soll nach dem Willen der Sozialdemokraten nur noch Tempo 30 gelten. Auf der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung Chorweiler stellte die SPD-Fraktion einen entsprechenden Antrag. Die Trasse entwickle sich zunehmend zu einer Rennstrecke, Schulkinder und ältere Menschen seien gefährdet. Der Lärm sei schwer auszuhalten. Insbesondere Motorradfahrer nutzten die Straße mit überhöhter Geschwindigkeit. Der „zunehmend rücksichtslose Lkw-Verkehr“ sorge für zusätzlichen Lärm und weitere Gefahren für Fußgänger. Daher sollen „Am Baggerfeld“, von der Chorbuschstraße bis zur letzten Hauszeile auf Höhe der Straße „Am Braunsacker“, die Geschwindigkeit gedrosselt und Temposünder damit ausgebremst werden. Derzeit sind maximal 50 Stundenkilometer erlaubt. Vor einiger Zeit habe es fast einen tödlichen Unfall gegeben, erklärte SPD-Fraktionschef Inan Gökpinar seinen Antrag. „Es ist sinnvoll, wenn wir jetzt reagieren, bevor wieder etwas passiert.“ Zumal sich in der Nähe der Trasse eine Kindertagesstätte befindet.

Einige Parteien kritisieren den Antrag. „Das Problem ist nicht, dass Tempo 50 zu viel ist, sondern dass sich niemand an das Limit hält“, sagte Marc Andre Urmetzer von der FDP, „das Problem ist die Geschwindigkeitsüberwachung.“ Wer sich nicht an Tempo 50 hält, wird dies auch nicht bei Tempo 30 tun, glaubt der Liberale. Sollte es dort tatsächlich vermehrt zu Unfällen kommen, müsse die Stadt gegebenenfalls einen Blitzer aufstellen.

Ernst Töller von der CDU wies darauf hin, dass es auf der von den Sozialdemokraten kritisierten Strecke zwei Übergänge mit und ohne Ampel gibt, die Fußgänger nutzen können. „So lange wir nicht wissen, wie viele Autos dort fahren und wie schnell, können wir dem Antrag nicht zustimmen.“ Urmetzer fügte hinzu, dass in der Straße „Am Baggerfeld“ ein Linienbus fahre, der Temposünder ebenfalls ausbremse. Der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Wolfgang Kleinjans, nannte den Antrag „unpräzise“. Er schlug eine digitale Tafel vor, auf der Autofahrer erkennen können, wie schnell sie unterwegs sind – und ob sie tatsächlich die zugelassene Geschwindigkeit überschreiten. Zudem forderte er Daten über die Straße, „die belegbar sind“.

Die SPD zog daraufhin ihren Antrag zurück. Stattdessen beauftragten die Bezirkspolitiker die Verwaltung, die Anzahl und Geschwindigkeit von Fahrzeugen und die Anzahl von Fußgängern, die die Straße überqueren, zu zählen. Dabei soll die Strecke zwischen „Am Braunsacker“ und Weilerstraße untersucht werden.

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