Aus für Kölner Brasserie Aller Kolör„Die Psyche lässt bei vielen Wirten nach“

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Rabe

Die Inhaber der Kölner Bagatelle-Restaurants Reja und Daniel Rabe (Achivfoto)

  • Bagatelle-Betreiber Daniel Rabe verrät dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, dass er trotz Schließung seines Südstadt-Lokals mit einer neuen Idee liebäugelt. Wie genau diese aussieht, erfahren Sie hier.

Köln – Der Gemütszustand der Gastronomen oszilliert derzeit zwischen Verzweiflung und Unternehmungslust. Manche sitzen in den Startlöchern und warten nur darauf, wieder arbeiten zu können. Tatendrang hat auch Gastronom Daniel Rabe. Der Betreiber der drei Bagatelle-Restaurants in Köln hat gerade noch das Aus seines Event-Restaurants „Brasserie Aller Kolör“ in der Südstadt bekanntgegeben, da deutet er im selben Atemzug ein neues gastronomisches Projekt an.

„Wir liebäugeln mit einem Barkonzept der Bagatelle. Französisch, für alle Altersgruppen, bunt möbliert, ein bisschen skurril“, verrät der Wirt dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Sicher sei das aber noch nicht.

Brasserie Aller Kolör geschlosse

Die Brasserie Aller Kolör in der Südstadt wurde nun endgültig geschlossen.

„Das wird sich in den nächsten Tagen entscheiden. Meine Frau und ich sprechen uns da sehr genau ab und sind im kreativen Prozess. Ist das gerade eine gute Idee, die sich rechnen kann oder in der pandemischen Lage vielleicht doch nicht so gut?“, so Rabe.

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Sein Lokal in der Alteburger Straße sei jedenfalls nicht mehr wirtschaftlich gewesen, weil sich das Konzept auf Wohnzimmerkonzerte und private Feiern stützte. So entschlossen sich die Rabes bereits nach der Verkündung der Sperrstunde in Köln im Oktober für eine vorläufige Schließung, die nun endgültig ist. Denn: Dass Veranstaltungen ohne Abstandsregelungen und Hygienemaßnahmen dieses Jahr stattfinden können, ist aus heutiger Perspektive eher unwahrscheinlich. Wo die mögliche neue Bar eröffnet werden soll, ist ebenfalls noch nicht abschließend geklärt. „Vielleicht geben wir das Ladenlokal in der Alteburger Straße ab. Falls wir da bleiben: würden wir es ausbauen. Der Vermieter jedenfalls ist ein super Typ“, sagt Rabe.

Bei manchen liegen die Nerven blank

In seiner Position als Vorsitzender der Interessengemeinschaft Gastro bekommt der Wirt mit, wie die allgemeine Stimmungslage derzeit bei seinen Kollegen ist. Bei den einen lägen die Nerven komplett blank. „Die ganze Zeit ging es um das Finanzielle, jetzt lässt bei vielen auch die Psyche nach. Man fühlt sich wie in einem Tigerkäfig. Selbst bei Unternehmen, die gut im Geschäft sind, merkt man, dass da nichts mehr geht“.

Die anderen könnten ein wenig aufatmen, weil sie mittlerweile Abschlagszahlungen der sogenannten November- und Dezemberhilfen erhalten haben. Wieder andere warten noch vergeblich.

Da sorgt auch die Nachricht, dass die Stadt Köln das Alkoholverkaufsverbot diese Woche teilweise wieder aufgehoben hat, nicht unbedingt für Aufheiterung. „Vorgestern haben wir mit dem Dehoga Nodrhein (Deutsche Hotel- und Gaststättenverband) besprochen, dass wir Alkoholverkauf „to go“ nicht total gut finden würden. Wir bitten die Wirte, eher davon Abstand zu nehmen. Andererseits haben manche kein Geld“, so Rabe. Er sei jedoch sicher, dass die Stadt einen sehr genauen Blick auf das Geschehen werfen und nicht zögern wird, die Entscheidung bei häufigen Verstößen gegen die Corona-Schutzverordnung wieder rückgängig zu machen.

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