Ausnahme für HotelrestaurantsIm „Neni“ dürfen trotz Lockdown Gäste bewirtet werden

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Ausblick aus dem Neni im achten Stock des 25 Hours Hotels

Köln – Wieder mal schön essen gehen, das ist wohl einer der größten Wünsche vieler in der Corona-Zeit. Aber alle Restaurants sind zu. Oder doch nicht alle? Tatsächlich dürfen Hotelrestaurants nach der Corona-Schutzverordnung wie auch schon im ersten Lockdown weiterhin Gäste bewirten – allerdings nur diejenigen, die im Haus ein Zimmer gemietet haben. Und das sind ausschließlich Geschäftsreisende und Menschen, die ein Zimmer für ihr Homeoffice nutzen.

Während viele Hotels nur noch Roomservice anbieten, dürfen die Mieter im 25 Hours Hotel The Circle sogar im Restaurant Neni Platz nehmen und dort essen. „Das ist bei uns möglich, weil unser Take-Away-Service so gefragt ist, dass die Küche gut besetzt ist“, sagt Hotel-Managerin Grit Pauling. Im Restaurant würden alle Abstands- und Hygienevorschriften eingehalten. Was allerdings bei den wenigen Gästen nicht schwer sei. Die Auslastung im 25 Hours liegt wie bei den anderen Kölner Häusern bei etwa fünf Prozent.

Schummelei kaum möglich

Ob sich da denn nicht der eine oder andere Kölner, der unbedingt mal wieder ins Neni möchte, einfach pro forma für 50 Euro ein Homeoffice-Zimmer nimmt? Schließlich ist das Restaurant sehr beliebt. In normalen Zeiten sind 70 bis 80 Prozent der Gäste Kölner. „Da gab es durchaus mal Versuche, aber die Leute entlarven wir sehr schnell. Die Schummelquote geht gegen null“, so Pauling. Ganz am Anfang habe es Leute gegeben, die vorgaben, mit Freunden im Restaurant verabredet zu sein. „Aber das ist natürlich nicht zulässig. Unser Personal ist da sehr geschult.“

Die Besucherzahl sei ohnehin sehr überschaubar. „Am Sonntagabend hatten wir ganze zwei Gäste im Restaurant.“ Name und Zimmernummer werden abgeglichen, Kontaktdaten müssen angegeben werden. Auch seien die wenigen Geschäftsreisenden, die jetzt noch unterwegs seien, Stammkunden. „Da wissen wir schon, wohin die Leute gehören.“

Ausweichen auf Roomservice

Die meisten Hotels haben ihre Restaurants ohnehin geschlossen, so Christoph Becker vom Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga). „Bei einer Auslastung von ein bis fünf Prozent rechnet sich das nicht.“ Die Sonderreglung für die Hotelrestaurants habe folgenden Hintergrund: „Man hat im März überlegt, was das Sicherste wäre. Und man kam zu dem Schluss, dass es aus hygienischen Gründen am besten wäre, die Gäste im geschützten Raum des Hotels zu versorgen, anstatt sie auf die Straße zu schicken.“

Das Maritim-Hotel ist auf Roomservice ausgewichen. „Wir haben mit dem Lockdown im November unsere Restaurants geschlossen“, sagt Direktor Hartmut Korthäuer. Bis zum 1. Januar gab es im Frühstücksraum noch ein Buffet, nun wird nur noch ein „Frühstück to go“ angeboten. Homeoffice-Zimmer hat das Maritim nicht. „Der Markt ist zu klein.“

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Auch die Hansestube und das Taku im Excelsior Hotel Ernst sind geschlossen. „Uns ging es vor allem um die Sicherheit unserer Gäste. Und da alle anderen Restaurants schließen mussten, haben wird das auch getan“, sagt Sprecherin Sophie Neubauer. „Die Gäste sind sehr dankbar, dass sie durch den Roomservice versorgt werden.“ Zur Zeit im Angebot: Spezialitäten mit Grünkohl.  

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