Baustelle in DubaiKölner Pärchen ist von 5-Sterne-Ausblick geschockt

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Der Blick aus dem Zimmer der Kölner: Sie fanden vor ihrem Hotel eine Baustelle anstelle eines Strandes.

Köln – Es sollte ein erholsamer Luxus-Urlaub zu zweit in Dubai werden. Doch was den Kölner Sevcan Keseroglu (38) und seine Frau Marzena Nowak (45) auf der künstlichen Palmen-Insel im Arabischen Emirat erwartete, war schockierend. Der Strand des 5-Sterne-Hotels „Fairmont the Palm“ ist eine lärmende Großbaustelle.

Ab fünf Uhr morgens beginnt laut Sevcan Keseroglu der Baustellen-Lärm und dauert bis 19 Uhr. Keine Spur von Touristen, die ihre Handtücher am Sandstrand ausbreiten und die Sonne genießen.Dafür Baumaschinen, Holz und Stahl – mitten im Hochsommer. „Wir wollten hier am Strand entspannen und konnten nicht fassen, was wir gesehen haben“, berichtet der Verkäufer aus Stammheim.

Luxus-Urlaub für 3700 Euro gebucht

Die große Baustelle ist auch noch direkt vor ihrem Zimmer, das eigentlich einen wunderbaren Blick auf den persischen Golf bietet. „Wie sollen wir bei diesem Lärm unseren Urlaub genießen? Anstelle von Erholung hatten wir jetzt zwei Tage Stress“, sagt er.

Den zehntägigen Luxus-Urlaub habe er für 3700 Euro bei einem Reisebüro in Nippes gebucht. „Da hat uns niemand etwas von einer Baustelle erzählt“, so der Kölner. Nach dem Check-in habe er das Hotelpersonal und einen Reiseleiter des Veranstalters „FTI Reisen“ nach einem Ausweichhotel gefragt.

„Die haben mich hin und her geschickt und am Ende kam nichts bei rum. Dazu kommen noch die teuren Telefonate“, klagt er. Und weiter: „Als ich mich über den Umgang beschwerte, sagte mir der Reiseleiter, dass wir hier nicht in Deutschland sind. Das ist doch unverschämt.“

Hotel hatte gute Bewertungen im Internet

Dabei hat das Luxus-Hotel sehr gute Bewertungen im Internet (5,4/6 Sterne bei Holidaycheck) und wirbt auf seiner Website auch mit einem „Privaten Zugang zu unserem weißen Sandstrand“. Einen Hinweis auf die Baustelle gibt es dort nicht.

Der ratlose Kölner meldete sich dann beim „Express”. Dieser fragte bei FTI nach. Der Veranstalter hat dem Kölner zwei Alternativen angeboten. Laut einer Sprecherin müssten sie aber mit einem Preisaufschlag rechnen, da es sich um bessere Hotels handele.

Martin Jansen (35), Fachanwalt für Reiserecht von der Ehrenfelder Kanzlei Jansen und Jansen, erklärt: „So einen hochgradigen Mangel müssen Hotelgäste nicht hinnehmen. Sie können sofort einen mindestens gleichwertigen Ersatz verlangen, müssen aber eine angemessene Frist, in diesem Fall maximal einen Tag, abwarten.“

Oder: das Hotel wechseln und die Kosten dem Veranstalter, der als Vertragspartner unbedingt rechtzeitig informiert werden muss, in Rechnung stellen. Gäste können laut des Experten auch im Hotel bleiben und nachträglich einen erheblichen Teil des Preises für entgangene Urlaubsfreude sowie Telefonkosten im Ausland verlangen.

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