Besuch von der UNESCO

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Jan Otero (UNESCO), Tanja Wege , Lars Lamers (Berufskolleg Lindenstraße), Wilson Lima Júnior und Katarina Ormuz (UNESCO), Dr. Alexandra Langner (Schulleiterin des Berufskollegs an der Lindenstraße), Giovanni Nocera (Berufskolleg an der Lindenstraße) und Peter Greenwood (UNESCO)

Jan Otero (UNESCO), Tanja Wege , Lars Lamers (Berufskolleg Lindenstraße), Wilson Lima Júnior und Katarina Ormuz (UNESCO), Dr. Alexandra Langner (Schulleiterin des Berufskollegs an der Lindenstraße), Giovanni Nocera (Berufskolleg an der Lindenstraße) und Peter Greenwood (UNESCO)

Innenstadt –  Das Berufskolleg an der Lindenstraße hatte kurz vor den Ferien Besuch: Eine Abordnung des Internationalen Zentrum für Berufsbildung (UNEVOC) der UNESCO untersucht im Rahmen dieses Projekts die Innovationsfreudigkeit zehn verschiedener Berufsbildungs- und Wirtschaftsinstitutionen in drei Regionen der Welt. Diese sollen zu sogenannten „i-hubs“ ausgebildet werden und als Vorbild für andere Institutionen agieren – mit dem Ziel das öffentliche Bildungswesen fit zu machen für die Zukunft, besonders die digitale.

Dazu besuchten die verantwortlichen Projektleiter der UNEVOC das Berufskolleg für drei Tage. In dieser Zeit durchlief die Lehrerschaft gemeinsam mit der Schulverwaltung und der Schülerschaft einen Evaluationsprozess, in dem anhand von Fragebögen und Online-Umfragen die Innovationsstärke der Schule ausgewertet wurde. Abschließend tauschten sich die Beteiligten über die Ergebnisse aus und entwickelten Strategien zum Ausbau der Innovationsstärke. Der Berufsbildungsexperte der UNESCO, Peter Greenwood, sagte: „Wir wollen Berufsbildungsinstitutionen mit den nötigen Fähigkeiten und Mitteln ausstatten, um Innovation durchzusetzen und zu messen. Und das wird immer bedeutsamer, weil sich der Arbeitsmarkt in drastischer Geschwindigkeit verändert. Schulen sollten aus diesem Veränderungsprozess nicht ausgeschlossen sein, sondern eine aktive Rolle übernehmen.“

Es ginge dabei nicht bloß um die Vermittlung von Kompetenzen, sondern auch darum, neue Modell-Schulen zu entwickeln – die „i-hubs“. Gemeint ist, dass die Berufsbildungsinstitutionen selbst sich verändern und zu einer neuartigen Form der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Dienstleistung werden. „Die einzige Möglichkeit, Antworten auf die Fragen unserer Zeit zu geben ist es, selbst Teil des Prozesses zu sein und sich nicht von der Gesellschaft und der Umwelt abzuschotten. Teil der Zukunft zu sein, nicht traditionell zu denken und Teil der Vergangenheit zu sein“, so Greenwood weiter.

Giovanni Nocera, Lehrer am Berufskolleg, ist davon überzeugt, dass davon besonders die Digitalisierung profitiert. „Das ist sowieso Teil der Arbeit am Berufskolleg“, sagt Nocera. Der Mehrwert läge darin, auch Einblick in die Praxis anderer Schulen im Ausland zu bekommen. Im September ist ein Besuch einer Schule im spanischen Baskenland geplant.

Nach Abschluss des Auswertungsprozesses zeigt sich Lars Lamers vom Berufskolleg an der Lindenstaße zufrieden mit den Ergebnissen. „Wir haben im Rahmen des Projekts ein Analysetool zur Qualitätsmessung der Innovationsstärke an die Hand bekommen, das wir nutzen können, um Innovationen umzusetzen und gleichzeitig das Niveau der Berufsbildung weltweit zu fördern“, so Lamers.

Das Berufskolleg an der Lindenstraße, das sich als Fair-Trade-Schule bezeichnen darf, setzte bereits viele wegweisende Projekte in dieser Richtung um. So gab es neben aktuellen Office-Programmen auch sogenannte Lehrer-lehren-Lehrer-Kurse, in denen sich das Kollegium gegenseitig notwendige Kompetenzen des Informationszeitalters vermittelten.

In Zukunft soll auch eine stärkere Vernetzung der Schülerschaft am Berufskolleg stattfinden. Ehemalige Schüler sollen in einem Netzwerk Erfahrungen weitergeben und so den Jüngeren Impulse zur beruflichen Orientierung geben.

Peter Greenwood, UNESCO

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