Bürgerfest in Köln-WorringenFeier-Alarm am Spritzenhaus

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Großer Andrang herrschte am dem Tag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr in Worringen.

Großer Andrang herrschte am dem Tag der offenen Tür der Freiwilligen Feuerwehr in Worringen.

Köln-Worringen – Einmal eine echte Feuerwehrspritze bedienen und im Anschluss eine Spritztour mit dem Feuerwehrauto machen. Das alles natürlich stilecht nur als Spiderman, Vampir oder Märchenprinzessin: Was Erwachsenen wie ein unerfüllter Kindheitswunsch anmutet, wird für die Kleinen Wirklichkeit, wenn die Feuerwehr Worringen zum jährlichen Tag der offenen Tür einlädt.

„Dieses Jahr sind wir 111 Jahre alt. Das ist in Köln natürlich eine besondere Zahl. Aber unser großes Fest kommt dann nächstes Jahr, wenn wir 112 Jahre alt werden. Diese Zahl ist ja gerade für die Feuerwehr sehr wichtig“, erklärt Oliver Schulz, Pressesprecher der Worringer Löschgruppe der Freiwilligen Feuerwehr.

Sofie sitzt in einem Feuerwehr-Fahrzeug aus der Preussen-Zeit. 

Sofie sitzt in einem Feuerwehr-Fahrzeug aus der Preussen-Zeit. 

Aber auch schon dieses Jahr gab es einiges zu sehen und zu erleben. Neben Kinderschminken und Feuerwehrauto-Taxis war auch eine Hüpfburg aufgebaut. Außerdem konnte man an eigens dafür aufgestellten Wänden seine Zielgenauigkeit an der Feuerwehrspritze testen und mittels Bobbycar sein ganz eigenes Feuerwehrauto fahren. Währenddessen organisierten die Mitglieder der Jungfeuerwehr eine Tombola und die Familien der Feuerwehrleute versorgten die Gäste mit Selbstgebackenem. Highlight war aber, dass die Freiwilligen Feuerwehr-Leute zeigten, dass ein Einsatz sie mitten aus dem Alltag und aus ihren „normalem“ Job herausreißen kann. Da lässt der Bäcker auch mal seine Brötchen und der Dachdecker sein Werkzeug stehen und liegen, wenn es hart auf hart kommt.

Einer der größten Löschtrupps in Köln

„Hier in Worringen sind wir so weit außerhalb, dass wir häufig noch vor der Berufsfeuerwehr vor Ort sind. Deswegen haben wir auch eine spezielle Ausbildung, was zum Beispiel medizinische Themen wie erste Hilfe angeht. Auch eine spezielle Schulung am Rhein zur Strömungsrettung nehmen wir vor“, erklärt Schulz. „Dadurch sind wir ein fester Bestandteil des Ortes und der Gemeinde hier geworden.

Das wollen wir heute hier zeigen. Früher waren die Feuerwehrfeste ja eher Bierfeste. Kölsch gibt es heute zwar auch, aber es ist viel mehr eine Familienfeier. Wir möchten das Ortsleben aktiv mitgestalten. Ganz nach dem Motto: Wir kommen zu euch, wenn es brennt. Ihr kommt zu uns, wenn wir feiern.“

Dass die Freiwillige Feuerwehr im Ort geschätzt wird, lässt sich auch anhand der Mitgliederzahlen erkennen. Denn mit immerhin 38 Feuerwehr-Männern und vier Frauen gehört die Freiwillige Feuerwehr in Worringen zu den größten Löschtrupps in Köln. Mit zusätzlichen 21 Mitgliedern der Jungfeuerwehr ist auch der Nachwuchs gesichert. „Wir treffen uns regelmäßig zu Übungen. Da bereiten wir uns zum Beispiel auf Brandeinsätze vor. Außerdem veranstalten wir regelmäßig Zeltlager“, berichtet David. Der 16-Jährige ist im Alter von zehn Jahren der Jungfeuerwehr beigetreten. Dieses Hobby möchte er später –wie auch schon sein Onkel und sein Vater – zum Beruf machen.

Brände und sonstige Notfälle sind nur eines von vielen Einsatzgebieten der Freiwilligen Feuerwehr Worringen. „Wir sorgen auch für das Feuer an St. Martin. Außerdem sind wir für den Brandschutz am Worringer Rosenmontagszug zuständig und dann stellen wir noch den Weihnachtsbaum auf. Weil das sonst keiner kann“, listet Schulz stolz auf.

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