Immer wieder wird Blumenbergs ÖPNV-Anbindung bemängelt. Ein Antrag der SPD bringt nun eine neue Idee in die Diskussion.
Initiative im Kölner NordenSPD schlägt eigenen Busdienst für Blumenberg vor

Busdienst für Blumenberg
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Ein in Blumenberg altbekanntes und leidiges Problem ist die Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Zwar verfügt der Stadtteil über einen eigenen S-Bahnhof und ist über die Buslinie 120 auch an das Netz der KVB angeschlossen – doch die S-Bahnlinien S6 und S11 sind notorisch unzuverlässig und der 120er fährt den Stadtteil in den Abendstunden nach 21 Uhr nicht mehr, und am Wochenende überhaupt nicht an.
Die Bezirksvertretung Chorweiler befasst sich immer wieder mit dem Problem und hat bereits mehrfach gefordert, die Busanbindung auszuweiten, zuletzt durch gemeinsame Anträge aller vertretenen Fraktionen.
SPD stellt Prüfantrag für Busverbindung nach Blumberg
In der jüngsten Sitzung des Gremiums wagte die SPD-Fraktion mit einem Prüfantrag einen neuen Anlauf. In diesem wiederholte sie die bereits bekannte Forderung, Blumenberg auch in den Abendstunden und am Wochenende anfahren zu lassen, um so einen „7-Tage-Busdienst“ zu schaffen, den Blumenberger stets nutzen könnten. Eine neue Idee hingegen ist der Vorschlag eines „Blumenberg Express“, der als „Symbol für eine verbesserte öffentliche Verkehrsanbindung“ stehen soll.
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Dem Fraktionsvorsitzenden der SPD Inan Gökpinar schwebt unter dieser Bezeichnung ein On-Demand-Angebot vor, ähnlich dem Projekt „ISI“, das die KVB in den Bezirken Porz, Innenstadt und Teilen von Nippes und Ehrenfeld erprobt. Ein solcher Busdienst solle die Blumenberger zu jeder Tageszeit bequem befördern können und damit auch ein Gefühl von Gemeinschaft und Verbundenheit schaffen. „Es wäre an der Zeit, abseits der gewohnten Pfade nach flexiblen Lösungen zu suchen“, so Gökpinar.
Wenn KVB kein Angebot für Blumenberg schafft, könnte externer Anbieter helfen
Zwar würde er es vorziehen, wenn die KVB selbst ein solches Angebot schaffen würden. „Aber wenn sie sich dazu nicht in der Lage sehen, könnte es auch ein externer Anbieter übernehmen“, meint Gökpinar und verweist auf das private Busunternehmen Schilling, mit dem die KVB zusammenarbeiten und an dem diese inzwischen die Mehrheitsanteile halten.
Das Argument der Wirtschaftlichkeit, das die KVB oft gegen eine umfassendere Anbindung Blumenbergs einwenden, lässt Gökpinar nicht gelten. „Es kann nicht sein, dass gut 6000 Blumenberger am Wochenende keine Anbindung ans KVB-Netz haben“, meint er.
Es stimme nicht, dass es im Stadtteil keine Nachfrage gebe. „Es ist auch eine Frage der Gewöhnung: Die Leute hier kennen es eben nicht anders, deswegen nehmen sie den eigenen Pkw. Wenn es aber eine bessere Busverbindung gäbe, würden sie diese auch nutzen.“