Angespannte Lage in Köln-ChorweilerModulbauten sollen Schulsituation entschärfen

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Schwerer Schlag für Schulen und Vereine: Beide Turnhallen der Heinrich-Böll-Gesamtschule sind wegen Einsturzgefahr des Daches gesperrt.

Die Heinrich-Böll-Gesamtschule soll durch einen Neubau ersetzt werden.

Bezirksvertreter haben auf die prekäre Situation der Schulen im Bezirk hingewiesen. Übergangsmaßnahmen sollen den Betrieb sicherstellen. 

Die Situation der Schulen des Bezirks Chorweiler ist seit geraumer Zeit sehr angespannt: An der Bausubstanz bröckelt es, der Bedarf an Schulplätzen kann nur mit Ach und Krach gedeckt werden. Aufmerksamkeit zog in diesem Jahr vor allem der Fall der maroden Heinrich-Böll-Gesamtschule und ihrer seit fast zwei Jahren gesperrten Sporthalle auf sich: unlängst wurde im vergangenen Sommer beschlossen, dass beide Gebäude durch Neubauten ersetzt werden sollen, da sich eine Sanierung nicht mehr lohnt.

Die Notlage vieler weiterer Schulen im Bezirk bleibt jedoch unter dem Radar – so jedenfalls die Einschätzung der Mitglieder der Bezirksvertretung Chorweiler, die in der Liste der Schulbau-Maßnahmen einige dringend notwendige Investitionen vermissten. Die Fraktion der Grünen hatte daher in einer der vergangenen Sitzungen in einer Anfrage auf die Katholische Grundschule (KGS) Lebensbaumweg in Heimersdorf und die Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Spoerkelhof in Merkenich aufmerksam gemacht, die dringend Räumlichkeiten für den OGS-Bereich benötigen, um den zukünftig geltenden gesetzlichen Anspruch decken zu können.

Köln-Chorweiler: Mehr Grundschulplätze werden gebraucht

Auch den geplanten Bau des naturwissenschaftlichen Modulbaus des Heinrich-Mann-Gymnasiums (HMG) in Weiler/Volkhoven sahen die Grünen nicht im Haushalt aufgeführt. Die SPD-Fraktion hatte derweil in einer weiteren Anfrage auf die prekäre Schulversorgung in Roggendorf/Thenhoven und Worringen hingewiesen, wo die Anmeldezahlen an den drei Grundschulen KGS Gutnickstraße, KGS und GGS An den Kaulen das Angebot an Schulplätzen in diesem Jahr bereits zu übersteigen drohte.

In der jüngsten Sitzung hatte die Verwaltung nun auf das Nachbohren der BV reagiert und sich bemüht, Bedenken zu zerstreuen. In den Grundschulen Lebensbaumweg und Spoerkelhof soll der Betrieb des OGS-Bereichs zunächst durch provisorische Maßnahmen gesichert werden – im Lebensbaumweg durch die Weiternutzung eines Containergebäudes, das in diesem Jahr eigentlich abgebaut werden sollte, im Fall des Spoerkelhofs durch eine Erweiterung der Außenstelle Amandusstraße in Rheinkassel.

Hier soll eine ursprünglich privat vermietete Wohnung im Obergeschoss des Schulgebäudes angemietet und für den Offenen Ganztag ausgebaut werden. Für den Modulbau des HMG seien durchaus Mittel im Haushalt 2023/24 vorgesehen, dieser werde jedoch über den Wirtschaftsplan der Gebäudewirtschaft finanziert.

An den beiden Worringer Grundschulen An den Kaulen waren derweil zum neuen Schuljahr zusätzliche Mehrklassen eingerichtet worden, dadurch konnten noch einmal alle 206 neuen Erstklässler in Worringen und Roggendorf/Thenhoven untergebracht werden. Für eine längerfristige Entlastung der Situation in den beiden Stadtteilen plant die Stadt nun für die KGS Gutnickstraße und die Worringer Grundschulen Modulbauten zu errichten. Eine entsprechende Vorlage wurde in der gleichen Sitzung durch die BV beschlossen.

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