Marihuana und Amphetamine35000 Euro mit Drogenhandel in Köln eingenommen

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Ein Mann raucht einen Joint mit Marihuana. (Symbolbild)

Köln – „Es gab guten Stoff zu relativ günstigen Preisen.“ So beantwortete am Montag ein Zeuge in einem Drogenprozess vor dem Landgericht die Frage, warum er immer wieder aus Landau in der Pfalz nach Köln gekommen war, um Marihuana und Amphetamine zu kaufen. Angeklagt ist Jens H., 30 Jahre alt.

Seit Sommer 2014 soll er in seiner Kellerwohnung in Merkenich einen „schwunghaften Handel“ mit Betäubungsmitteln getrieben haben. Unterstützt von seiner Verteidigerin, legte er ein weitreichendes Geständnis ab. Die Abweichungen seiner Einlassung von den Vorwürfen betreffen vor allem manche Mengenangaben zum veräußerten „Stoff“. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass er Einnahmen von rund 35000 Euro erzielt hat. Das Geld will er für den Ankauf neuer Ware, zur Finanzierung des eigenen Drogenkonsums und auch für Lebensmittel ausgegeben haben.

350 Gramm für 2100 Euro

Der Zeuge aus der Pfalz, der zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe verurteilt worden ist, war einer der beiden Kunden. Stimmen die Zahlen in der Anklageschrift, kaufte er zuerst 120 Gramm Marihuana für 750 Euro, bei den nächsten Treffen in der Regel aber größere Mengen, so zum Beispiel 350 Gramm für 2100 Euro; gelegentlich erstand er auch Amphetamine, beispielsweise 500 Gramm für 1500 Euro.

Bei dem anderen Abnehmer gingen wiederholt noch größere Beträge über den Tisch, darunter mehrmals 3000 Euro für rund ein Kilogramm Speed. Die Drogen habe er von zwei Dealern bezogen, sagte Jens H. (Name geändert).

Illegaler Waffenbesitz

Überdies wird ihm illegaler Waffenbesitz vorgeworfen. Bei einer Durchsuchung seiner Wohnung fanden die Beamten unter anderem ein so genantes Rambomesser und einen Teleskopschlagstock. Sie bei Bedarf als Waffe einzusetzen, sei ihm nie in den Sinn gekommen, beteuerte der 30-Jährige. Das Messer habe ihm dazu gedient, Fleisch für den Hund, den er damals hatte, zu zerlegen. Und den Schlagstock habe er als Angler dafür benutzt, den Stiel eines Keschers zu verlängern.

Schon als Schüler der Unterstufe habe er angefangen, Marihuana zu rauchen, sagte der Angeklagte. Dann seien Amphetamine und Ecstasy dazugekommen. Um die Jahreswende sei er clean geworden: „Meine Freundin hat mir die Pistole auf die Brust gesetzt.“ Gegen das Suchtverlangen helfe ihm, mit dem Rennrad zu fahren.

Auch beim Angeln finde er Ruhe. Er bemühe sich um eine Suchttherapie, doch wegen des laufenden Strafverfahrens sei es nicht möglich, eine Zusage der Kostenübernahme zu erhalten. Aus der Arbeitslosigkeit werde er bald herauskommen, sagte H.: Er habe einen Job als Rangierhelfer bei der Bahn in Aussicht. Der Prozess wird am Dienstag fortgesetzt.

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