Corona-BilanzOrdnungsamt ahndet in Köln 50 Verstöße pro Tag

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Am Aachener Weiher kontrollieren Ordnungsamt und Polizei die Einhaltung der Corona-Vorschriften.

Köln – Das Ordnungsamt hat seit dem ersten Lockdown im März 2020 bis zu dieser Woche in der Stadt insgesamt 18.000 Verstöße gegen die Corona-Schutzverordnung geahndet, das sind im Durchschnitt fast 50 pro Tag. Mehr als 80 Prozent machen Verstöße gegen die Maskenpflicht (9507) und gegen das Ansammlungs- und Kontaktverbot (5506) aus.

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Laut der Bilanz des Ordnungsamtes hielten zudem fast 900 Gastronomen Hygienevorschriften nicht ein oder öffneten ihr Lokal trotz Verbots. Während des ersten Lockdowns wurden außerdem 808 Menschen auf damals gesperrten Spiel- oder Bolzplätzen erwischt – oder beim Grillen, Picknicken oder Shisha-Rauchen.

Bußgelder in Höhe von 767.000 Euro kassiert

Durch die coronabedingten Bußgelder nimmt die Stadt nach eigenen Angaben 767.000 Euro ein. Im Gegenzug blieben von März bis Oktober 2020 mehr als 600.000 Euro an Einnahmen aus, weil die Stadt auf die Sondernutzungsgebühr für Außengastronomieflächen verzichtet hat, um die gebeutelte Gastwirte finanziell zu entlasten. Die Gebühren werden den Gastronomen auch dieses Jahr erlassen.

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Nach Angaben eines Stadtsprechers stoßen die Außendienstler des Ordnungsamtes seit Dezember 2020 mit Beginn des zweiten Lockdowns vermehrt auf Unverständnis sowie auf „verbale und zum Teil auch körperliche Widerstände“ bei ihren Kontrollen. „Auch Sachbeschädigungen an Dienstfahrzeugen sind keine Seltenheit mehr.“ Die Bediensteten hätten bei Einsätzen mit Corona-Bezug in den vergangenen zwölf Monaten 128 Strafanzeigen wegen Körperverletzungen, Bedrohungen oder Beleidigungen gestellt.  

Ordnungsdienstler machen 25.500 Überstunden

Insgesamt hätten die Ordnungsdienstler seit März 2020 fast 25.500 Überstunden geleistet. Neben den festgestellten Verstößen hätten sie „unzählige Bürgergespräche und Ansprachen geführt sowie mündliche Verwarnungen ausgesprochen“, sagte der Stadtsprecher. Zurzeit häuften sich die Verstöße gegen Masken- und Abstandspflicht vor allem bei angemeldeten Versammlungen und Demonstrationen. Immer wieder würden auch unzulässige oder nicht korrekt ausgefüllte Atteste zur Maskenpflichtbefreiung vorgelegt. Zudem sei das Ordnungsamt gefordert, um illegale Partys aufzulösen oder die Einhaltung des Beherbergungs- und des Prostitutionsverbots zu kontrollieren.

Andrea Blome, Vertretungsdezernentin für das Ordnungsamt äußerte Verständnis  dafür, dass viele in der Stadt inzwischen „müde und auch wütend“ seien wegen der aktuellen Situation. Dennoch bat sie eindringlich darum, den städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Respekt zu begegnen.

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