Der Bulli schweißt sie zusammen

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Johannes Botterbrodt hat seinen Bulli T 3 von 1980 selbst ausgebaut. Bullis parkten in Reih und Glied am Girlitzweg.

Johannes Botterbrodt hat seinen Bulli T 3 von 1980 selbst ausgebaut. Bullis parkten in Reih und Glied am Girlitzweg.

Vogelsang –  Eine 280 Quadratmeter große Halle am Girlitzweg ist das Domizil des Vereins „Busfieber“. Die Mitglieder haben sich zusammengeschlossen, um aus ihrer Not eine Tugend zu machen. Nicht alle, aber die meisten von ihnen besitzen VW-Transporter älterer Baujahre und die meisten von ihnen haben weder einen geeigneten Stellplatz, um an ihrem Camping-Bulli zu schrauben, noch genug Fachwissen für sämtliche technischen Problemfelder. Die ehemalige Lagerhalle am Girlitzweg bietet ihnen die Lösung: Es gibt hier acht Stellplätze, eine Hebebühne, viel Werkzeug und eigentlich immer jemanden, der sich auskennt. Das Konzept funktioniert: Mittlerweile hat der Verein„Busfieber“ 55 Mitglieder und eine Warteliste.

40 Busse in Vogelsang

Am Wochenende lud der Verein allerdings nicht in die Halle ein, sondern auf einen Parkplatz in der Nähe. Rund 40 Eigentümer von VW-Bullis und anderen historischen Campingbussen kamen mit ihren Gefährten, um sich bei Reggae-Musik und Grillgut über ihr Hobby auszutauschen. Bei den meisten Teilnehmern besteht dieses Hobby aus einem Bulli der werksinternen Bezeichnung T3. Gebaut von 1979 bis 1992, war dieser sehr kantige Transporter der letzte, der von einem Heckmotor angetrieben wurde. Danach wanderte der Motor nach vorne.

Johannes Botterbrodt hat seinen Bulli T 3 von 1980 selbst ausgebaut. Bullis parkten in Reih und Glied am Girlitzweg.

Johannes Botterbrodt hat seinen Bulli T 3 von 1980 selbst ausgebaut. Bullis parkten in Reih und Glied am Girlitzweg.

Der T 3 sei alltagstauglicher und günstiger als der Vorgänger T 2, der schon für viel Geld gehandelt werde, sagt Uwe Müller, Vorstandsmitglied von „Busfieber“ und Besitzer eines Camping-Bullis von 1983. Trotzdem habe der T 3 noch den Charme betagter Fahrzeuge: „Wenn ich damit zelte, ist es ein anderes Gefühl als mit einem neuen Bulli“, so Müller: „Er ist lauter und ungemütlicher, trotzdem bietet er ein gewisses Flair.“ Dieses Flair will auch Johannes Botterbrodt aus dem Vereinsvorstand nicht missen. Der 32-Jährige fährt einen Bulli von 1980, den er vor drei Jahren als „Puzzle“ mit vielen Einzelteilen vom Vorbesitzer in Österreich übernahm: „Da war kein Motor drin und kein Getriebe“, sagt der Riehler. Auch der Innenausbau blieb ihm überlassen. Eine Menge Arbeit sei es gewesen, das Puzzle zusammen zu setzen. Zum Glück gab es viele Vereinsmitglieder, die ihm dabei halfen. Mittlerweile ist Johannes Botterbrodt mit seinem Bulli sogar schon in Frankreich gewesen. www.busfieber.de

Uwe Müller an seinem Camping-Bulli

Uwe Müller an seinem Camping-Bulli

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