Die SpezialistenBewegendes Spielzeug im „Pattevugel“

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Thomas Meisterknecht, einer der beiden Pattevugel-Geschäftsführer, vor dem bunten Drachensortiment.

Thomas Meisterknecht, einer der beiden Pattevugel-Geschäftsführer, vor dem bunten Drachensortiment.

Zugereiste werden mit dem Namen dieses Geschäfts nicht viel anfangen können, dafür weiß der echte Kölner, dass „Pattevugel“ nicht nur einen Papiervogel beziehungsweise Drachen bezeichnet, sondern auch eine Umschreibung für ein aufgedonnertes, bunt behangenes Weibsbild ist. Diese Spezies hatten Thomas Meisterknecht und sein Kompagnon Henrik Niggemeyer allerdings nicht vor Augen, als sie vor 19 Jahren auf der Pfeilstraße einen Laden eröffneten, der ihre beiden Interessen zusammenführen sollte.

Nachdem sich die beiden Männer zunächst eher zufällig bei einem Jonglierfest über den Weg gelaufen waren, erkannten sie schnell, dass sie ähnliche Zielgruppen ansprachen: Meisterknecht, der durch seine Ausbildungstätigkeit für Jugendreiseleiter und -Animateure viel Erfahrung in Sachen Jonglieren und Artistik mitbrachte, und Niggemeyer mit seiner Affinität fürs Drachenfliegen. Seit dem Jahr 2000 hängt das gemeinsam ausgetüftelte Logo – ein Einrad mit Flügeln – in der Kleinen Brinkgasse, obwohl die Geschäftsadresse Ehrenstraße 43 B lautet. Und noch immer offeriert Pattevugel fertige Steigdrachen und Lenkdrachen in unterschiedlichsten Größen und Farben sowie sämtliches Material, das man zum Drachenbau benötigt. Darüber hinaus findet man unzählige Sachen, die sport- und bewegungsfreudigen Menschen Spaß machen. „Dabei sind wir sehr stark fokussiert auf Dinge, die in Köln sehr populär sind“, sagt Meisterknecht und meint damit eine größere Nachfrage an Diabolos, Einrädern oder Flowersticks als in anderen Städten, was sich durch die hier ansässigen Zirkusschulen und die Sporthochschule erklärt.

„Unsere Produkte müssen was bewegen“

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Seit fast 20 Jahren bemühen sein Geschäftspartner und er sich um ein „wechselndes Angebot an Nischenprodukten, ohne uns dabei untreu zu werden. Das wäre wann der Fall? – Wenn man im Pattevugel elektronisches Spielzeug fände. Das gibt es genauso wenig wie alles, was zur Ausübung einen Bildschirm erfordert. Ebenfalls tabu sind Lizenzprodukte – angefangen von Nickelbrille tragenden Zauberschülern bis hin zum Sammelbild. „Unsere Produkte müssen was bewegen“, lautet das Credo der beiden Geschäftsführer, „sei es im Kopf oder physisch.“

Apropos bewegen: Damit das auch gelingt, bietet das Geschäft an jedem ersten Sonntag im Monat eine kostenlose Drachenflugschule auf den Poller Wiesen an. Dort kann man unterschiedliche Drachen ausprobieren und bekommt gezeigt, wie sie funktionieren. Erfahrungsgemäß reichten 20 bis 30 Minuten, bis man die Kinder damit allein lassen könne, betont Meisterknecht, der selbst noch immer großen Spaß daran hat, Sportartikel auszuprobieren, um sie später bekannt zu machen, während Niggemeyer „eher der Tüftler oder Frickler“ ist, der Sonderanfertigungen macht und Reparaturen ausführt, wo es Meisterknecht an Geduld fehlt.

Neben dem Hauptsitz in der Innenstadt gibt es inzwischen auch einen „Pattevugel em Veedel“ in Sülz mit einem auf das Stadtviertel zugeschnittenen Sortiment samt Schreibwaren für den Schulbedarf.

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