E-Scooter in KölnVerleiher wollen Bergung aus dem Rhein fortsetzen

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Die Wasserschutzpolizei hat auf dem Rhein am Baggerschiff festgemacht.

Köln – Die am vergangenen Montag abgebrochene Bergung von E-Scootern aus der Fahrrinne der Berufsschifffahrt im Rhein soll zeitnah fortgesetzt werden. „Die Mitglieder der PSM stehen derzeit im Austausch mit allen zuständigen Behörden und an der Bergung beteiligten Betrieben und werden die geplante Aktion schnellstmöglich nachholen, sobald die Genehmigung nachgereicht werden kann“, sagt Sebastian Schlebusch von der Plattform Shared Mobility (PSM). In der Plattform haben sich Roller-Verleiher und andere Sharing-Unternehmen zusammengeschlossen.

Am Montagmittag stoppte die Wasserschutzpolizei nach Rücksprache mit der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung (WSV) die bereits laufende Aktion nach kurzer Zeit. Nach Angaben der WSV war die Behörde nicht ausreichend informiert worden und hatte den Verleihern dafür keine Genehmigung erteilt.

Verleiher widersprechen

Das sehen die E-Scooter-Unternehmen allerdings anders. „Der zugrundeliegende Antrag, der sowohl die Beschreibung der Maßnahmen als auch einen Lageplan mit den Tauchstandorten auf Basis der Sonarbootdaten enthält, wurde durch die PSM Mitte Oktober eingereicht“ und liege dem WSV vor, sagt Schlebusch. Die WSV bleibt indes bei ihrer Darstellung, dass wichtige Angaben nicht gemacht worden seien.

Die PSM räumt unterdessen ein, dass sie das Baggerschiff „Doris“ ohne konkrete Erlaubnis losgeschickt habe, denn „die dafür notwendige strom- und schifffahrtspolizeiliche Genehmigung“ des WSV sei „trotz umfangreicher Planung und frühzeitiger Beantragung seitens der Anbieter und beteiligen Unternehmen nicht rechtzeitig erteilt“ worden, schreibt der Interessenverband. „Dann müssen wir eben noch einmal nachlegen“, gibt sich der Sprecher eines einzelnen E-Scooter-Verleihers unbeirrt. Die Unternehmen seien weiterhin im Austausch mit allen zuständigen Behörden. „Ich bin zuversichtlich, dass wir uns bald durch die Bürokratie durchgewühlt haben und endlich anfangen können.“

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Anders als die bisherigen Bergungsaktionen in Ufernähe ist die Arbeit in der Fahrrinne weitaus aufwendiger. Unter anderem muss eine Metallwand senkrecht in den Rhein hinabgelassen werden, damit Taucher aus den tiefen Bereichen des Flusses vor der Strömung geschützt die E-Scooter heraufholen können. Da dies auch die Berufsschifffahrt beeinträchtigen könnte, hat die WSV ein besonderes Auge auf die Aktion, damit niemand zu Schaden kommt. Der Einsatz in der Fahrrinne kostet mehrere tausend Euro pro Tag; die Verleiher haben zugesagt, die Kosten dafür zu tragen.

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