Zum 15. Mal trafen in der Handball-Champions-League in Köln die vier besten europäischen Mannschaften aufeinander. Wir haben uns am Final-Four-Wochenende umgeschaut.
EHF Final FourTausende Fans feiern in Köln den besten Handball Europas

Handball EHF Campions League Final Four. Fans des FC Nantes vor der Lanxess Arena.
Copyright: Dirk Borm
Sergi war mit seiner Mutter Roser nach Köln gereist, zum achten Mal bereits. Sie trugen rot-blaue Trikots, um den FC Barcelona am Wochenende in der Lanxess-Arena zu unterstützen. „Wir sind riesige Fans, weil wir aus Barcelona kommen und Handball lieben“, erzählte uns Sergi, „wir sind ja immer in den Final Four, deshalb kommen wir auch immer wieder gerne nach Köln. Es macht einfach Spaß.“
Köln: Final Four in der Lanxess-Arena
Der spanische Verein war einer von vier, die bei dem sogenannten Final Four der Handball-Champions-League antraten. Am Final-Wochenende entschied sich nun schon zum 15. Mal in Köln, wer den Titel gewinnt. Und so herrschte Ausnahmezustand in Deutz. Vor und in der Lanxess-Arena waren tausende Menschen, die alle die besten europäischen Teams des Jahres spielen sehen wollten.

Julia und Julian, Joana und Carl, alle aus Dortmund, unterstützen unterschiedliche Vereine.
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Neben dem FC Barcelona, der mit 17 Final-Four-Teilnahmen und zwölf Siegen das erfolgreichste Team ist, spielten auch der HBC Nantes und die zwei deutschen Mannschaften Füchse Berlin und SC Magdeburg, die zum krönenden Abschluss am Sonntag das rein deutsche Finale bestreiten sollten. Mit dem besseren Ende für die Magdeburger: Der SCM gewann am Sonntag gegen frisch gebackenen Deutschen Handball-Meister Füchse Berlin mit 32:26 (16:12).
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Roser und Sergi aus Barcelona.
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Das Ehepaar Biosca kam zwar aus Barcelona angereist, feuerte aber Nantes an. Ihr Sohn Ignacio Biosca García, auch Nacho Biosca genannt, ist einer der Torhüter des französischen Teams. „Das ist einfach das Beste, dem eigenen Sohn zuzuschauen und ihn hier anfeuern zu können“, sagte der Vater stolz.

Das Ehepaar Biosca fiebert mit Nantes mit.
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Tausende Menschen waren für Handball nach Köln gereist
Einige waren aber auch nur angereist, um das Spektakel zu erleben. „Ich war mit meinem anderen Sohn beim Fußball-Champions-League-Finale. Dann sagte ich: Mit Max muss ich auch zu einem, aber er liebt Handball“, erzählte dessen Vater André. Vater und Sohn reisten aus Oldenburg an. Dass die Füchse mit dabei waren, war für Max, einem Fan der Berliner Mannschaft, das i-Tüpfelchen.

Vater André mit Sohn Max waren aus Oldenburg angereist.
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Auch Danny, Kaylie, Nanno, Lynn, Sayen und Jasmin aus den Niederlanden kamen für das Final Four nach Köln. „Wir sind immer für den Sport hier“, sagte Kaylie. Sie feuerten alle unterschiedliche Teams an – immer die, mit denen sie in diesem Jahr jeweils am meisten sympathisierten. Während der Spiele waren sie dann also manchmal verfeindet, aber nur für kurze Zeit. „Handball ist ein freundlicher Sport, also sind wir vor und nach den Spielen immer wieder Freunde“, sagte Nanno.

Fans der Berliner Füchse vor der Lanxess-Arena
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Im Endeffekt geht es um den Sport und die Stimmung
Diese Einstellung schien das gesamte Turnier zu bestimmen. Die Stimmung auf dem Gelände der Lanxess-Arena war ausgelassen und munter, neben Essens und Getränkeständen wurden diverse Spiele und Aktionen angeboten. Irgendwo war immer eine Trommel oder freudiger Gesang zu hören. Als La Banda, eine Musikgruppe von Nantes, Lieder spielte, versammelte sich eine Menschentraube um die Musiker. Alle Fans sangen gemeinsam – unabhängig davon, welches Trikot getragen wurde.

Nici und Stefan aus Berlin unterstützen die Füchse Berlin.
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„Das ist das Geile an Handball“, sagte Nici aus Berlin. Mit ihrem Freund Stefan war sie für die Füchse angereist. Sie hofften am Samstag, dass die Mannschaft nach der Deutschen Meisterschaft dieses Jahr auch den Champions-League-Titel gewinnen wird – wenn nicht, sei das aber auch nicht schlimm. „Das Gefühl und die Stimmung reißen einen immer mit“, meinte Nici, „Dann ist auch egal, wer im Finale ist, man feuert einfach an.“
Die Lanxess-Arena ist dafür perfekt, fand Stefan: „Die machen das hier immer super und schaffen so eine krasse Atmosphäre in der Arena.“ Viele Leute scheinen deshalb jedes Jahr wiederzukommen, sich mitreißen zu lassen. So auch Julia, Julian, Joana und Carl, die in Dortmund in einem Verein spielen, am Wochenende aber unterschiedliche Teams unterstützten. Es gehe einfach darum, geniale Spiele zu sehen, befand Julian: „Das ist einfach ein geiles Event jedes Jahr.“