„Chaotisch und gefährlich”Kölner ärgern sich über Ampelanlage in Ehrenfeld

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Axel Wirths wartet an der Subbelrather Straße auf Grün.

Köln-Neuehrenfeld – Axel Wirths steht an der Ecke Alpener Straße und Subbelrather Straße. Er drückt auf den Knopf der Ampel, wartet auf grün. Eine halbe Minute vergeht, dann eine Minute. Endlich springt die Anzeige um.

So geduldig wie Wirths aber sind nicht alle Passanten und Radfahrer, die hier die Straße queren wollen: „Vielen dauert das zu lange und sie laufen bei rot rüber”, erklärt der Ehrenfelder, „es ist ein absolutes Chaos und sehr gefährlich.”

Schüler, Hundehalter und Radfahrer knubbeln sich in Ehrenfeld

Wie der Vater einer jungen Tochter erklärt, sei die Situation besonders prekär da sich an der Straßenecke die Anfahrtswege von mehreren Schulen kreuzen würden. Schließlich liegen unter anderem die Montessori Hauptschule, die GGS Astrid-Lindgren, das Interimsgebäude der Heliosschule und die KGS Baadenberger Straße in der Nähe: „Dazu kommen die Hundebesitzer, die morgens ihre Hunde in den Park führen”, sagt Axel Wirths, „die Kinder, Spaziergänger und Radfahrer knubbeln sich dann alle an einer Ampel, wobei der Bürgersteig auf der Seite der Alpener Straße nur etwa einen Meter breit ist.”

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Die Situation an der Ecke zur Alpener Straße macht Ehrenfelder Eltern sorgen.

So versperren die Wartenden den kompletten Gehweg, ein Durchkommen ist kaum noch möglich. Und dann ist da eben auch noch die lange Reaktionszeit der Ampel, die vor allem Schüler nicht abwarten und die Straße trotz roter Anzeige überqueren: „Das macht die ohnehin unübersichtliche Kreuzung noch gefährlicher”, mein Axel Wirths, „und die Autos, die zu nahe an der Ampel parken machen die Situation vollständig chaotisch.”

Stadt weiß um brenzliche Lage an der Kreuzung in Neurehrenfeld

Immerhin ist die Subbelrather Straße eine wichtige und viel befahrene Verkehrsader, über die auch die Linien der Busse 141 und 143 verlaufen: „Alles in allem ist das eine total gefährliche und nicht tragbare Situation”, sagt Wirths, dessen Tochter die Kreuzung täglich auf dem Weg zur Schule passieren muss: „Ich tausche mich auch mit anderen Eltern aus, die sich ebenfalls über die Zustände ärgern.” Daher wandte sich Wirths bereits mehrfach an die Stadt Köln, bisher aber ohne Erfolg: „Ich habe nur einmal die Antwort erhalten, dass mein Anliegen weitergegeben wird. Es hat sich aber seit Jahren nichts verändert.”

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Dabei, so erklärt der Vater weiter, könne man die Situation durch einfache Maßnahmen beruhigen – etwa indem die Ampelzeit verkürzt wird und Poller angebracht werden, die das nahe Parken an der Ampel – welches ohnehin verboten ist – unmöglich machen. Außerdem fehle eine zusätzliche Ampelanlage auf der gegenüberliegenden Seite der Alpener Straße, die das Überqueren der Straße an einer weiteren Stelle erlauben würde: „Das würde den Fluss der Fußgänger und Radfahrer in beide Richtungen ermöglichen und die Situation schon verbessern”, ist sich Wirths sicher.

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Indessen teilte ein Sprecher der Stadt Köln mit, dass man dem Hinweis nun nachgehen und die Situation überprüfen wolle – vielleicht können die Tochter von Axel Wirths und die anderen Kinder dann schon bald sicherer zur Schule gelangen.

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