5000 Teilnehmer in Ehrenfeld erwartetGrößter Veedelszug in Köln feiert den 70. Geburtstag

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Viele Menschen tragen blau-goldene Uniformen.

Die Bürgergarde Blau-Gold im Dienstagszug 2023

Beim größten Veedelszug in Köln ziehen fast 5000 Teilnehmer durch Ehrenfeld – erstmals ist auch das Ehrenfelder Demenznetzwerk mit dabei.

Am 13. Februar zieht der größte Veedelszug Kölns durch Neuehrenfeld und Ehrenfeld. Rund 5000 Teilnehmer verwandeln den Zugweg in einen närrischen Lindwurm. Das Motto lautet in diesem Jahr „Ihrefelder Thiater, jeck un wohr, unsre Zoch weed 70 Johr“.  Denn vor 70 Jahren, am 2. März 1954 zog erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg ein Vorortzug in Köln durch die Straßen von Ehrenfeld. Über 4000 Schulkinder nahmen damals daran teil. Das Motto damals „Ihrefelder Pänz fiere Fastelovend“.

Ehrenfeld ist Vorreiter für andere Veedelszüge in Köln

Zu den Zuggründern 1953 gehörten damals der im Veedel als „D´r Ströhhot“ bekannte Gastronom Josef Schnichels und seine Frau Maria, Hanns Chantrain, Präsident der Bürgergarde Blau-Gold von 1904 e.V. Köln, Ferdinand Feuser, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Jugendschutz in Ehrenfeld, und Hans Wild, Vorsitzender der Ehrenfelder Bürgervereinigung. Was als „Kinderzug“ 1954 begann, ist über die Jahrzehnte zu einer wahren Erfolgsgeschichte geworden. Ehrenfeld war damals Vorreiter für das Brauchtum „em Veedel“. Aus Ehrenfeld stammt auch das heutige Kölner Kinderdreigestirn. Die Idee kam den Ehrenfelder Karnevalisten bei der Vorbereitung des 11. Ehrenfelder Dienstagszuges 1965, um dem Dienstagszug neue Impulse zu verleihen.

Zwei Orden hängen nebeneinander.

Der aktuelle Orden nimmt Bezug auf den Orden aus dem Jahr 1964.

Heute organisiert der Festausschuss Ehrenfelder Karneval den „Ehrenfelder Dienstagszug“. 2024 nehmen 56 Fußgruppen, zwölf Musikgruppen, 33 Wagen, 23 Schulen und Kitas daran teil. Auch bei der Gestaltung des Sessions-Ordens schlägt der Festausschuss Ehrenfelder Karneval eine Brücke zu den Anfängen. Der Orden von 1964, damals zum zehnjährigen Bestehen des Zuges aufgelegt, bildete das Vorbild für den aktuellen Orden. In dem ovalen Stück aus dem Archiv ist ein schreiendes Kleinkind in Windeln abgebildet. Dieses Motiv nahmen die Zug-Verantwortlichen auf, verpassten dem Kleinkind ein strahlendes Lächeln und einen diamantenen Ehrenkranz, und fertig war das neue karnevalistische Ehrenzeichen.

Frauen in weißen Umhängen stehen zusammen. Alle haben einen Herz um den Hals mit der Aufschrift: Das Hätz wird nicht dement.

Das Demenznetzwerk Ehrenfeld mit ältester Zugteilnehmerin Margot Hünermund

Mit 95 Jahren wird Margot Hünermund aus dem Johanniter-Stift die älteste Teilnehmerin des Jubiläumsveedelszuges sein. Denn erstmals wird in diesem Jahr auch das Ehrenfelder Demenznetzwerk am Dienstagszug teilnehmen. Dank der Unterstützung des Festausschusses, der örtlichen Bürgervereinigung und der Ehrenfelder CDU.

Unter dem Motto „Das Hätz wird nicht dement“ absolvieren 33 Seniorinnen und Senioren mit freiwilligen Helfern und Betreuern verschiedener Einrichtungen des Netzwerkes den rund drei Kilometer langen Zugweg. Beteiligt sind das Seniorenzentrum des Johanniter-Stifts und das Cellitinnen-Seniorenhaus Heilige Drei Könige sowie das Deutsche Rote Kreuz, das Franziskus-Hospital, die Evangelische Kirche Ehrenfeld und der Verein Radeln ohne Alter. Letztere fahren die Seniorinnen und Senioren mit Fahrradrikschas im Zug.

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