Neubaugebiet in Köln-Ehrenfeld60 Kitaplätze sind im neuen „Ehrenveedel“ geplant

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Verantwortliche stehen vor dem Neubau in Ehrenfeld.

Optimistisch sind die Verantwortlichen, dass die neue Kita im August eröffnet wird.

Im Neubaugebiet Am alten Güterbahnhof in Ehrenfeld investiert ein privater Träger in eine Kita. Außerdem entstehen auf dem Areal 129 Wohneinheiten.

Ein Hauch von Christo weht durch Köln-Ehrenfeld, wenn man vor dem mit silberner Baufolie verhüllten Bauprojekt Am alten Güterbahnhof steht. Im Außenbereich, wo ab Sommer kichernde Kinder und spielende Sprösslinge zu hören sein werden, tobt derzeit noch Baulärm auf dem alten Güterbahnhofsgelände, eingeschlossen von der brutalistisch anmutenden Schallschutzmauer vor den Bahngleisen. Um sich vorzustellen, dass hier ab dem 1. August 2023 die Stepke-Kita „Fünf Freunde“ ihre Pforten öffnen soll, ist an diesem noch bewölkten Tag viel Kreativität und Imagination nötig. Das soll sich aber im Laufe der Besichtigung ändern.

Ehrenfelder Kita: Viele Bewerbungen sind eingegangen

Stepke ist ein bundesweit tätiger Betreiber von Kitas. Die Kita Fünf Freunde, die ab Sommer das Erdgeschoss und den ersten Stock des Bauprojektes des Kölner Immobilienunternehmens Pandion beziehen wird, möchte mit vier Gruppen in das Kita-Jahr 23/24 starten. Zuerst sollen 60 Kinder auf vier Gruppen aufgeteilt werden, die sich in die Altersklassen unter zwei Jahre und zwei bis sechs Jahre einteilen.

Teilweise melden sich schon Eltern, bevor das Kind überhaupt auf der Welt ist
Kurt Berlin, der Geschäftsführer der Stepke-Kitas

Insgesamt ist Platz für 70 Kinder. Es seien auch schon Bewerbungen für weit über das Jahr 2024 hinaus von engagierten Eltern eingegangen. „Teilweise melden sich schon Eltern, bevor das Kind überhaupt auf der Welt ist“, erzählt Kurt Berlin, der Geschäftsführer der Stepke-Kitas. Auch die Personalrekrutierung habe früher begonnen als es üblich ist. „Fachkräftemangel halt“, hält Berlin schulterzuckend fest.

Der Eingang, der einmal „lichtdurchflutet“ sein soll, wird derzeit noch von Baugerüsten- und wänden abgedunkelt. Drinnen fehlt noch eigentlich alles. Berlin ist aber begeistert, malt sich aus, wie die Kinder mit ihren Eltern den zukünftig hellen und mit Info-Blättern behangenen Eingang betreten. „Hier ist dann der Platz, wo die Schuhe abgestellt und die Hausschuhe angezogen werden“, sagt der Kita-Geschäftsführer und deutet auf eine staubige Ecke.

Zurzeit wäre eher noch ein extra Paar Sicherheitsschuhe statt Hausschuhe geboten, um sich durch die Baugerüste zu kämpfen. Der Aufzug, der in den zweiten Stock führen soll und Barrierefreiheit für gehbehinderte Kinder und Eltern bedeutet, kann noch nicht benutzt werden. Dann bleibt nur das Zwängen durch das Baugestänge.

Bald sollen die zwölf Aufenthaltsräume in der Farbe „Marill, nicht Orange“, erleuchten, wie Michele Brucato, Stepke-Regionalleiter NRW Süd, betont. Die separaten Küchen für die einzelnen Gruppen sollen grün gestrichen werden und die Gänge blau.

Möblierungskonzept mit pädagogischem Ansatz im „Ehrenveedel“

Für die Möblierung wird mit einem eigenen Innenarchitekten mit pädagogischem Ansatz zusammengearbeitet. Den Rest gestalten die Kinder selbst. „Man kann erst nach einem Jahr sagen, dass es wirklich fertig ist, wenn die Kinder hier selber ihre Kreativität eingebracht haben“, sagt Berlin.

In den Neubauten, die über und hinter der Kita gebaut werden, entstehen 129 Wohneinheiten. Wer diese oder andere Wohnungen in dem neu entstehenden „Ehrenveedel“ bezieht, habe besonders gute Karten, einen Platz in der neuen Kita zu ergattern.

„Der Standortvorteil spielt da natürlich eine gewisse Rolle“, sagt der Stepke-Geschäftsführer. Von Wohnungstür zum Kita-Eingang sind es auch für die Wohnungen am anderen Ende des Geländes zwei Minuten Fußweg. Und wer bei der Kita keinen Platz mehr ergattern kann, kann unter Umständen nach Köln-Buchheim umdisponieren. Dort entsteht zeitgleich die Stepke-Kita Buchheimer Pänz, die dieses Jahr eröffnen soll.

Mittlerweile hat sich die Sonne ihren Weg durch die Wolken erkämpft und strahlt direkt auf das zukünftige Kita-Gebäude. Im Schein der Sonne wirkt auch die sieben Meter hohe Schallschutzwand nicht mehr so einengend und lässt sogar erste Ranken durchblicken, die sich durch das Gemäuer ihren Weg bahnen. Denn: Diese Wand soll nach Abschluss des Baus komplett begrünt werden und mit einer Baumallee zwischen Wand und Gebäude ergänzt werden.

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