Schon seit sechs Jahren wird das 4711-Areal in Ehrenfeld aufwendig umgestaltet. Wie lange die Arbeiten noch dauern werden, steht in den Sternen.
Umwege in Köln-EhrenfeldDas Barthonia-Forum bleibt Baustelle
Von Heribert Rösgen
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Bauzäune, Baumaterial und Schilder versperren den Durchgang vom Kaufland zur Post in Ehrenfeld.
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Genau sechs Jahre ist es her, dass das Umgestaltungsprojekt begann: Aus dem Barthonia-Forum sollte das Kölnisch Quartier werden. Der Aufschrei war groß, als dafür in der Fußgängerzone des ehemaligen 4711-Areals zwischen Vogelsanger- und Venloer Straße Bäume gefällt wurden. Grund für das brachiale Vorgehen war nicht nur der Wunsch, den Namenswechsel optisch zu unterstreichen, sondern auch aufwendige Abdichtungsarbeiten. In der Tiefgarage tropfte es an vielen Stellen.
Kölnisch Quartier in Köln-Ehrenfeld
So etwas dauert. Ursprünglich waren zwei Jahre Bauzeit angesetzt, die Fertigstellung sollte also 2019 sein. Zwischenzeitlich gab es einen Eigentümerwechsel. Doch während immerhin parallel andere Umbauten und Sanierungen an mehreren der Gebäude seitdem bewältigt wurden, ist die Umgestaltung des Außenbereichs immer noch nicht fertig. Nur teilweise lässt sich erahnen, dass es vielleicht einmal ein ansprechendes Gesamtensemble werden könnte – das „Kölnisch Quartier“.
Ein Teil der Passanten ist genervt, andere haben sich an die Umwege inzwischen gewöhnt. So gibt es derzeit zum Beispiel keinen direkten Weg zwischen dem Kaufland und der Postfiliale. Wenigstens sind die Bauzäune nicht durch Planen abgedeckt. Das erlaubt den Blick auf das Baumaterial. Bei näherem Hinsehen sind Sandhaufen und Schotter für den Unterbau, Gestaltungselemente Stahl für Hochbeete oder einen Sandkasten ebenso erkennbar, wie die Gehwegplatten über die so mancher Passant oder so manche Passantin gern einmal flanieren würde.
Fragen nach den Gründen für die Verzögerung bleiben ebenso offen wie die nach einem eventuellen Fertigstellungstermin. Weder die Eigentümer, eine Kapitalgesellschaft mit Sitz in der Schweiz, noch die in Sachsen ansässige Immobilienverwaltung zeigen sich ansprechbar. Wer überhaupt baut, verrät kein Schild.
Das Areal bekam seinen – immer noch häufig genannten – alten Namen „Barthonia-Forum“ vom Bau-Unternehmer Heinz Barth. Der kaufte es vor gut 30 Jahren. 1993 zog das Parfümunternehmen Mülhens aus. Seit 1874 wurde hier Duftwasser und Seife hergestellt. Die im Zweiten Weltkrieg zerstörten Anlagen wurden zwischen 1950 und 1962 im typischen Stil der Zeit nach und nach neu erbaut. Nach dem Wegzug von Mülhens nach Bickendorf begannen in Ehrenfeld Abbrüche, Um- und Neubauten. Innerhalb von drei Jahren wurde aus einer Fabrik ein neues Quartier. 1996 war alles bezugsfertig.