Tempo 20 auf der Venloer StraßeStadt Köln reagiert mit Sofortmaßnahmen auf das Chaos

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Ein Radfahrer fährt an einem Hinweisschilder auf Tempo 20 an einer Zufahrtsstraße der Venloer Straße vorbei.

Wirklich glücklich ist in Ehrenfeld gerade kaum jemand mit den neuen Regelungen. Darauf reagiert die Stadt.

Fußgänger haben ohne Ampeln kaum noch eine Chance, viele Auto- und Radfahrer verstehen noch nicht, dass auf der Venloer Straße Tempo 20 gilt und Anwohner sind unzufrieden. Nun reagiert die Stadt auf das Chaos.

Die Stadt Köln reagiert auf die chaotischen Zustände auf der Venloer Straße. Nachdem Tempo 20 erstmals eingeführt wurde, hatten viele Menschen Probleme dabei, die neuen Regelungen wahrzunehmen. Weil die Ampelanlagen ausfallen, sehen sich Fußgänger als Leidtragende – obwohl die Stadt den Verkehrsversuch gerade im Sinne von Fußgängern und Radfahrern geplant hatte.

Um die Lage kurzfristig zu verbessern, wird die Ampel an der Piusstraße wieder angeschaltet und die ehemaligen Markierungen werden aktiviert. Tempo 20 hat dann erst nach der Kreuzung seine Gültigkeit. Außerdem werden Polizei und Ordnungsamt nun kontrollieren, ob die neue Geschwindigkeitsbegrenzung eingehalten wird.

Köln-Ehrenfeld: Stadt Köln markiert enge Fahrbahn auf Venloer Straße mit Aufstellern

Am Montag wird dieser Abschnitt an beiden Seiten mit vier Hinweis-Fahnen ausgestattet, jeweils drei Meter lang. Außerdem wird die Fahrbahnverengung provisorisch mit Baken umgesetzt, mit Aufstellern also, die Autofahrer zum Umfahren zwingen. „Die Maßnahme muss sofort sichtbar sein“, sagte Verkehrsdezernent Ascan Egerer dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ gegenüber.

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An den weiterhin bestehenden roten Rad-Markierungen, die nur von durchgekreuzten Symbolen negiert werden, wird sich erstmal nichts ändern. „Bei der Ummarkierung des Radweges sind uns rechtlich Grenzen gesetzt, das war von Anfang an klar“, sagte Egerer. Er räumt Schwierigkeiten in der Kommunikation ein: „Alle Menschen, die sich über die Straße bewegen, können Sie im Vorfeld gar nicht erreichen.“

Ascan Egerer: Verkehrsbelastung auf der Venloer Straße in Köln-Ehrenfeld langfristig reduzieren

„Unser Ziel ist es langfristig, die Verkehrsbelastung auf der Venloer Straße zu reduzieren und dadurch Lebensqualität und Sicherheit zu steigern“, so der Dezernent weiter. Die Stadt würde den Durchgangsverkehr mittelfristig gerne um 30 Prozent reduzieren. Der Verkehrsversuch ist ein erster Schritt in diese Richtung.

Es gehe darum, zu erfahren, wie sich welche Veränderung auswirkt – auch auf die umliegenden Straßen. „Wir arbeiten dort in einem sehr sensiblen Bereich. Vielleicht ist die zweite Phase, mit der Einrichtung der Einbahnstraße, der Zustand, mit dem am Ende alle zufrieden sind, vorab können wir das nicht wissen“, so Egerer weiter: „Wir werden die Straße mit den Erfahrungen, die wir jetzt sammeln, weiter entwickeln.“

Die Kontroversen im Ratsbündnis zwischen Grünen und CDU beeinträchtigten seine Arbeit nicht, so Egerer weiter. „Wir haben eine ganz klare Beschlusslage.“ Dass verkehrliche Maßnahmen wie die Veränderung der Venloer Straße zu Diskussionen führen, sei völlig normal und auch gut so. „Wenn wir allerdings, wie in diesem Fall, eine Verunsicherung bei vielen Verkehrsteilnehmenden feststellen, handeln wir umgehend. Bei allem, was wir tun, steht die Sicherheit der Kölnerinnen und Kölner an erster Stelle“, sagte Egerer.

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