Gedenken in Köln-EhrenfeldBilder der Ermordeten von Hanau am Geisselmarkt

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Diakon Horst Eßer und Yasmin Frommont, Anna Czazkowski und Kerim Hajji von den Jusos  aus Ehrenfeld (v.l.)

Köln-Ehrenfeld – Hanau, der 19. Februar 2020: Der Rechtsextremist Tobias R. erschießt in zwei Bars und einem Kiosk insgesamt neun Menschen. Sechs weitere wurden verletzt, einige von ihnen schwer. Alle Opfer hatten einen Migrationshintergrund. Da sich die Bluttat nun zum zweiten Mal jährt, haben die Jusos aus Ehrenfeld auf dem Geisselmarkt eine Gedenkstätte eingerichtet.

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Bis Mittwoch bleiben die Bilder am Geisselmarkt hängen.

Dafür haben sie Kerzen aufgestellt und Fotos der Opfer an den Zaun des Marktes gehängt: „Der Angriff reiht sich ein in eine Serie von rassistischen und antisemitischen Gewalttaten, welche seit 1990 mindestens 213 Menschen ihr Leben kostete”, erklärt Yasmin Frommont, die Juso-Co-Vorsitzende des Stadtbezirks Ehrenfeld. Wie die Kölnerin weiter sagte, dürften Angriffe „auf das friedliche und vielfältige Zusammenleben” wie jener in Hanau niemals hingenommen werden: „Wir müssen uns diesen jederzeit entschlossen und gemeinsam entgegenstellen”, so Frommont.

Um die Erinnerung an die Opfer aufrecht zu halten und ihren Familie sowie Freunden zu gedenken, sind die Ehrenfelder daher eingeladen, in diesen Tagen am Geisselmarkt inne zu halten: „Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Terror - auf welche Ideologie auch immer gegründet - darf keinen Platz in unserer Gesellschaft haben”, erklärt Diakon Horst Esser von der katholischen Kirchengemeinde Ehrenfeld, die den Geisselmarkt für die Aktion zur Verfügung stellte: „Das sind wir den Opfern trotz religiöser und politischer Unterschiede schuldig.”

Die Gedenkstätte ist bis Mittwoch, 23. Februar, auf dem Geisselmarkt installiert.

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