Neue Attraktion in Köln-OssendorfVirtuelle Kartbahn öffnet in der Motorworld

Lesezeit 3 Minuten
Battlekart4

Battlekart am Butz

Ossendorf – Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde in Ossendorf der erste zivile Flughafen Kölns errichtet: Der Flughafen Köln-Butzweilerhof galt lange Zeit als „Luftkreuz des Westens”, bis er 1980 geschlossen wurde. Wo früher Flugzeuge abhoben, dreht sich heute alles um die motorisierte Fortbewegung zu Land. Seit drei Jahren beherbergen die alten Hangars nämlich die Motorworld Köln-Rheinland.

Oldtimer und Gastronomie

Zwischen Oldtimertreffen, Gastronomie und spezialisierten Kfz-Werkstätten kommen Liebhaber des Automobils hier voll auf ihre Kosten. Nun wartet die Motorworld mit einer neuen Attraktion auf, die sich besonders - aber nicht ausschließlich - an ein jüngeres Publikum wendet. „Battlekart” heißt das neue Aushängeschild und kombiniert die herkömmliche Kartbahn mit virtueller Realität: „Man taucht voll ein in das Spiel und wird Teil der virtuellen Realität”, erklärt Geschäftsführer Sven Klappert.

Battlekart1

Die Motorworld am Butz ist um eine Attraktion reicher. 

Bei Battlekart steigen die Teilnehmer in elektrische Gokarts und steuern sie durch eine 2300 Quadratmeter große Halle. Die Fahrbahn wird dabei von Beamern auf den Boden projiziert. Auf diese Weise, so erklärt Klappert weiter, könne man „moderne, innovative und sichere Spiele” anbieten. Was Battlekart - wie der Name bereits verrät - vom üblichen Kartfahren unterscheidet, ist die Möglichkeit, dass die Fahrerinnen und Fahrer gegeneinander kämpfen können.

Alles zum Thema Flughafen Köln/Bonn

Raketen auf andere Karts feuern

Im normalen Spielmodus ist es zwar das Ziel, in einer vorgegebenen Zeit die meisten Runden zu drehen, doch können sich die Spieler dabei gehörige Steine in den Weg legen: Fährt man mit seinem Kart über eine animierte, orangefarbene Box, kann man verschiedene Items aufsammeln - etwa Raketen, die man mit dem Drücken eines Knopfes auf die Wagen der Konkurrenz abfeuern kann. Zu Schaden kommt dabei aber natürlich niemand - der Getroffene ist lediglich für ein paar Sekunden bewegungsunfähig.

Battlekart3

Die elektrischen Gokarts sind mit Displays und einem Anti-Kollisions-System ausgestattet.

Auch sonst ist die virtuelle Kartbahn so sicher gestaltet wie möglich. Zwar herrscht keine Helmpflicht, doch müssen sich alle Fahrer anschnallen. Zusätzlich sind die Karts mit einem Anti-Kollisions-System ausgestattet. Dafür sorgen über 24 Sensoren, die in der Decke der Halle und in den Fahrzeugen verbaut sind. Drohen zwei Karts, sich gegenseitig zu rammen, merken das die Sensoren und bremsen die Wagen automatisch ab. So werden ernste Zusammenstöße vermieden: „Das gilt auch für die Fahrbahnbegrenzung”, erklärt Sven Klappert, „diese kann dank der Sensoren nicht überfahren werden.”

Das könnte Sie auch interessieren:

Aufgrund der Sicherheitsmaßnahmen ist das Fahren mit den E-Karts für alle Altersgruppen erlaubt, ein Mindestalter gibt es nicht - wohl aber eine Mindestgröße. So dürfen die Fahrer nicht kleiner als 1,45 Meter sein, um in den Karts Platz zu nehmen. Erfunden wurde die virtuelle Kartbahn von dem Belgier Sébastien Millecam. 2016 eröffnete Millecam den ersten Battlekart-Standort in seiner wallonischen Heimatstadt Mouscron: „Ich hatte die Idee während meines Studiums der Ingenieurwissenschaft und habe mich nach dem Abschluss hauptberuflich mit dem Projekt beschäftigt”, erzählt der 32-Jährige. Mittlerweile verfügt Battlekart über einen zusätzlichen Standort in Frankreich und nun auch in Köln-Ossendorf.

21 Euro für 15 Minuten

Die hiesige Nachfrage ist groß, bereits am ersten Tag wollen viele Besucher der Motorworld die neue Attraktion ausprobieren. Und tatsächlich macht das halb-virtuelle Kartfahren nach einer kurzen Eingewöhnung jede Menge Spaß. Denn auch wenn die Höchstgeschwindigkeit der E-Karts nicht genau beziffert werden kann, lässt sich mit ihnen ordentlich Gas geben. Dafür kostet ein 15-minütiges Spiel jedoch auch 21 Euro. Dennoch werden besonders Fans der Spielereihe „Mario Kart” an Battlekart ihre helle (Schaden-)Freude haben.

KStA abonnieren