Sicher mit dem Rad zur SchuleEhrenfelder Schule fordert eine Schulstraßen-Regelung

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Schulleiterin Heidi Siebers, Joshua Meskemper von der Elternschaft und die stellvertretende Rektorin Annika Jubelius.

Köln-Ehrenfeld – Schmale Fahrbahnen, zugeparkte Gehwege - besonders vor Schulbeginn und am Unterrichtsende kann es vor der GGS Astrid-Lindgren in der Borsigstraße chaotisch zugehen. Auf Grund der Verkehrssicherheit vor Ort, haben viele Eltern Angst, ihre Kinder alleine zur Schule gehen zu lassen. Damit sich das in Zukunft ändert, fordert die Gemeinschaftsgrundschule nun eine Schulstraßen-Regelung.

Jeweils zu den Hol- und Bringzeiten soll die Borsigstraße für den Autoverkehr gesperrt werden, damit die Schüler sicher mit dem Rad, dem Roller oder zu Fuß zur Schule gelangen können.

Ein dreitägiges Projekt für die Verkehrssicherheit

Einen ersten Versuch hat die Schule jetzt in einem dreitägigen Projekt unternommen.  Dabei wurde sie von der Initiative Kidical Mass unterstützt, die sich weltweit für kinder- und fahrradfreundliche Straßen einsetzt: „Es war schön zu sehen, wie viele Kinder sich in dieser Zeit mit dem Rad zur Schule getraut haben”, sagt Schulleiterin Heide Siebers, „und auch die Eltern konnten sich dabei viel sicherer fühlen.”

Die Eltern waren es schließlich auch, welche die Projekttage initiiert haben. Joshua Meskemper von der Elternschaft erklärt, dass es zu den Stoßzeiten vor der Schule häufig unübersichtlich zugeht: „Wir Eltern haben häufig beobachten können, wie problematisch und auch gefährlich es sein kann, mit dem Fahrrad zur Schule zu fahren. Deswegen wollten wir etwas verändern.”

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Die GGS Astrid-Lindgren ist dabei nicht die einzige Grundschule im Veedel, die eine Schulstraße fordert. In der Vergangenheit hatte sich bereits die KGS Vincenz-Statz für eine derartige Regelung für die Lindenbornstraße eingesetzt. In diesem Fall hat die Bezirksvertretung Ehrenfeld auch schon einen entsprechenden Beschluss verabschiedet, passiert ist bisher aber dennoch nichts: „Es liegt an der Verwaltung, dass diese Forderungen nun auch umgesetzt werden. Da hakt es jetzt aber ein bisschen”, meint Joshua Meskemper. Wie der Vater weiter erklärt, sei die österreichische Hauptstadt Wien das Vorbild für das Vorhaben der Schule und Elternschaft: „Dort werden die Straßen vor den Grundschulen bereits zu den Hol- und Bringzeiten gesperrt.”

Verkehrssperrung fördert die Selbstständigkeit

Dass eine solche Regelung ebenfalls viele Vorteile für die Schülerinnen und Schüler in der Borsigstraße hätte, weiß auch die stellvertretende Schulleiterin Annika Jubelius: „Für die Kinder ist es eine tolle Erfahrung, die Straße einmal für sich zu haben und sich sicher auf ihr bewegen zu können. Gleichzeitig ist es auch gut für das Selbstbewusstsein und es fördert die Selbstständigkeit, wenn sie alleine zur Schule kommen können.”

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Innerhalb der drei Aktionstage wurden die Themen Verkehr und Verkehrssicherheit auch in den Unterrichtsplan der Grundschule aufgenommen. So konnten die Kinder unter anderem ihre Fahrfähigkeiten im Rahmen eines Parcours verbessern, auch lernten sie wie sie ihr Rad reparieren können und welche Vorteile das Radfahren sonst noch hat: „Sich mit dem Rad fortzubewegen hat eben auch positive Effekte auf die Umwelt und die Gesundheit”, sagt Schulleiterin Heidi Siebers, die zum Schluss noch dankende Worte für das Verständnis der Nachbarschaft hat: „Die Menschen in der Straße unterstützen uns sehr, die meisten haben für die Projekttage auch ihre Autos umgeparkt, wofür wir sehr dankbar sind.”

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