TanzkursHip-Hop auf Koreanisch: K-Pop in Köln-Ehrenfeld

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Koreanische Popkultur in Köln mit Tanzlehrerin Yunjin Helena Kwon (M.)

Koreanische Popkultur in Köln mit Tanzlehrerin Yunjin Helena Kwon (M.)

Ehrenfeld – Im Ehrenfelder Tanzstudio Hopspot erklingt laute Rapmusik, die Bässe wummern und fünfzehn Mädchen im Teenageralter fangen an zu tanzen: Sie gehen ein paar Schritte synchron, bleiben in lässiger Pose stehen, strecken die Arme nach vorn, winken auffordernd einen imaginären Tanzpartner zu sich. Die Mädchen tragen Sportschuhe, Leggings, Tanktops oder weite T-Shirts. Auf den ersten Blick scheint sich in dem Kurs von Lehrerin Yunjin Helena Kwon (29) alles um amerikanischen Hip Hop zu drehen, aber etwas ist anders: Die Songtexte sind koreanisch. Kwon unterrichtet K-Pop, den Tanzstil der koreanischen Jugendkultur. „Für Teenager in Korea bedeutet K-Pop Freiheit“, sagt Kwon, die in Seoul geboren und in Deutschland aufgewachsen ist.

K-Pop gegen Stress

Die Musik und das Tanzen helfe den Jugendlichen in Korea Stress abzubauen und mit dem Leben in einer leistungsbewussten Gesellschaft fertig zu werden. Der Trend begann in den 90er Jahren mit der koreanischen Boygroup Seo Taiji and Boys, international bekannt machte ihn der Rapper Psy im Jahr 2012 mit seinem Musikvideo zu „Gangnam Style“. Im Gegensatz zu westlichen modernen Tanzstilen, an die sich K-Pop deutlich anlehnt, lege Kwon in ihren Kursen besonderen Wert auf die richtige Atemtechnik ihrer Tanzschüler. „Wenn die Gruppe sauber atmet, dann sieht die Choreografie auch sauber aus“, sagt Kwon, die ihre Laufbahn als klassische Balletttänzerin in der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf begann.

Für den Tanz-Traum nach Korea

Das Tanzen zum Beruf machen will auch Kwons Schülerin Gizem Karabulut aus Chorweiler. Die 19-jährige Abiturientin hat es Anfang August beim Tanzwettbewerb „K-Pop World Festival“ in Hamburg in die nächste Runde geschafft. Wenn sie nun noch mit einem selbst gedrehten Musikvideo überzeuge, werde sie zum Finale des Wettbewerbs nach Korea reisen können, erzählt sie.

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