Vollsperrung in Köln-EhrenfeldAuf der Vogelsanger Straße ist kein Durchkommen

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Zwischen Thebäerstraße und Innerer Kanalstraße wird gearbeitet.

Ehrenfeld – Es blieb wahrlich nicht viel Zeit, sich auf die fünfwöchige Sperrung der Vogelsanger Straße zwischen Gürtel und Thebäerstraße einzustellen. Eine Woche zuvor wurden die Anwohner informiert und gerade mal drei Tage vorher wurde eine Presseinformation verschickt. „Planerisch eine Vollkatastrophe der Stadt und wir als Anwohner empfinden das durchaus als Frechheit“, ereiferte sich ein Ehrenfelder. Seit Anfang der Woche rollt in Sachen Verkehr kaum noch etwas.

Rot-weiße Absperrungen am Gürtel, an sämtlichen Seitenstraßen und in Höhe der Thebäerstraße machen den Straßenabschnitt zur Ruhezone. In den ersten Tagen verirrten sich noch ein paar Auto- und Radfahrer auf den gesperrten Straßenabschnitt und bewegten ihre Vehikel über den Asphalt auf der Suche nach einem Ausweg. Durchkommen gibt es kaum. Nur Rettungsfahrzeuge dürfen im Notfall dort fahren. Vier Wochen soll dieser Zustand noch andauern.

Eine Stadtsprecherin erklärt, warum eine frühzeitigere Information der Anlieger aufgrund des Bauablaufs nicht möglich gewesen sei: „Die Anliegerinformation sollte möglichst konkrete Informationen zu den entsprechenden Einschränkungen enthalten. Diese stehen aber erst kurzfristig vor Baubeginn fest.“ Zudem seien vom Amt für Straßen und Verkehrsentwicklung telefonisch zahlreiche Fragen beantwortet und Hinweise entgegen genommen worden, nachdem die 3600 Zettel in die Anwohner-Briefkästen verteilt worden waren.

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Bauarbeiten seit September 2019

Baustelle vor der Haustüre, Einschränkungen und Behinderungen für den Verkehr – das alles kennen diejenigen, die dort wohnen oder dort entlang fahren müssen, schon länger. Seit September 2019 sind die Arbeiten zur Sanierung und Umgestaltung der Straße im Gange, die im Vergleich zur Venloer Straße immer eine Art Aschenputtel-Dasein fristete. Schmucklos, kaum Bäume nicht einmal Fahrradspuren waren markiert – und das mitten in Ehrenfeld. Als 2013 verkündet wurde, dass alles schöner, grüner und besser würde, war die Zufriedenheit groß. Allerdings schob sich der Baubeginn immer wieder nach hinten.

Baumallee soll entstehen

Nun ist im Abschnitt zwischen Gürtel und Thebäerstraße nicht nur eine spürbare Verbesserung dank breiterer Gehwege einer hübschen Baumallee erkennbar – es ist sogar das Ende der Arbeiten in Sicht. Die Fahrbahn bekommt eine Decke aus Flüsterasphalt und es werden auf beiden Seiten die Fahrspuren für den Fahrradverkehr markiert. Bevor es so weit ist, ist noch einiges zu tun. Deshalb die fünf Wochen voller Umwege für alle, die mit Auto oder Fahrrad hier zu tun haben. Das Versorgungsunternehmen Rheinenergie nutzt zunächst die Sperrung zur Demontage einer nicht mehr benötigten Trinkwasserleitung.

Gullydeckel auf die richtige Höhe bringen

Hauptsächlich haben jedoch die Straßenbauer zu tun. Bevor die Asphaltdecke aufgebracht wird, müssen sämtliche Deckel, Kappen und Schutzgitter von Versorgungsleitungen oder Abwasserkanälen auf das richtige Niveau gebracht werden. Entlang der Bordsteine werden die Rinnen mit Gussasphalt gezogen. An den Einmündungen sowie im Bereich der Verkehrsinseln wird die Fahrbahndecke so verlegt, damit die größere zusammenhängende Schicht der Fahrbahn möglichst fugenlos aufgebracht werden kann.

Ganz fertig ist die Sanierung der Straße jedoch erst am Jahresende. Im Abschnitt zwischen Thebäerstraße und Innerer Kanalstraße klafft noch ein großes Loch. Auch hier werden die Gehwege verbreitert, das Parken neu geordnet und Bäume gesetzt. Zum Schluss wird auch dieser Straßenabschnitt von einer mehrwöchigen Komplettsperrung wohl nicht verschont bleiben. Dann aber soll vieles besser sein als vorher. Nicht wenige Menschen in der Stadt hegen die Hoffnung, dass dann das Radaufkommen auf der Venloer Straße abnehmen wird, weil es eine parallel verlaufende komfortablere Alternative von und zur Innenstadt durch Ehrenfeld geben wird.

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