Ex-FlughafenchefStaatsanwaltschaft Köln stellt Ermittlungen gegen Michael Garvens ein

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Michael Garvens’ Vertrag endet am 31. Dezember. 

Köln – Die Staatsanwaltschaft Köln hat ihre Ermittlungen gegen den ehemaligen Chef des Flughafens Köln-Bonn, Michael Garvens, eingestellt. Das bestätigte eine Sprecherin der Behörde dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ auf Anfrage. Gegen Garvens haben sich demnach keine Anhaltspunkte für ein strafrechtlich relevantes Handeln ergeben. Aus dem Steuerstrafverfahren heraus habe sich allerdings ein separates Ordnungswidrigkeitsverfahren ergeben, das mit einer Geldbuße gegen den Flughafen geendet habe.

Ermittelt wurde gegen Garvens wegen Verdachts der Untreue, der illegalen Arbeitnehmerüberlassung und der Steuerhinterziehung. Im Dezember 2017 war Garvens aufgrund der massiven Vorwürfe nach 16 Jahren als Flughafenchef zurückgetreten. Die Anschuldigungen gegen ihn hatte er stets als haltlos zurückgewiesen und sich über die „unfaire Behandlung“ beklagt.

Unter anderem hatte ihm der Aufsichtsrat vorgeworfen, er habe zu viele Mitarbeiter – darunter auch Führungskräfte – freigestellt, einige von ihnen auch über zu lange Zeiträume. Zudem wurde kritisiert, Garvens habe Millionensummen an Fluggesellschaften zahlen lassen, um die Passagierzahlen nach oben zu treiben. Einem Frachtunternehmen soll eine Million Euro gezahlt worden sein, obwohl keine Gegenleistung erkennbar gewesen sein soll. Überdies soll der heute 63-Jährige Einfluss auf die Auswahl einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft genommen haben.

Der Flughafen hatte seinerzeit angekündigt, gegenüber der Managerhaftpflicht von Garvens rund eine Million Euro Schadenersatz einzuklagen. Das Zivilverfahren läuft noch. (ts)

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