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Festnahme in der TürkeiFrüherer Kölner Hells-Angels-Boss Neco A. in Izmir gefasst

2 min
Ein Mann mit langen Haaren trägt eine Sonnenbrille.

Necati „Neco“ A. auf einer undatierten Aufnahme aus den 90er-Jahren.

Rocker-Chef Neco A. ist in der Türkei festgenommen worden. Ihm wird die Gründung einer kriminellen Vereinigung vorgeworfen.

Der als „Schöner Neco“ bekannte Necati A., einst Hells-Angels-Boss in Köln, ist in der Türkei festgenommen worden. Der gebürtige Kölner war zuvor auf der Flucht. 

Wie „Türkiye Today“ berichtet, wurde Necati A. am Sonntag (5. Oktober) bei seiner Ankunft aus Belgrad am Flughafen in Izmir festgenommen. Die Generalstaatsanwaltschaft wirft dem 53-Jährigen die Gründung einer Organisation zur Begehung von Verbrechen und schwere Erpressung vor. Er soll nach Abschluss seiner Vernehmung einem Gericht vorgeführt werden.

Neun Jahre Haft wegen Menschenhandels

In den 1990er-Jahren galt Neco A. als eine der führenden Figuren im Kölner Rotlichtmilieu. 2002 wurde er von einem Spezialeinsatzkommando festgenommen und 2004 unter anderem wegen Menschenhandels und Zwangsprostitution zu neun Jahren Haft verurteilt. Er betrieb mehrere Bordelle und war auch an solchen auf Mallorca beteiligt.

Nachdem er einen Teil seiner Strafe verbüßt hatte, wurde er 2007 in die Türkei abgeschoben, mit der Auflage, nicht mehr nach Deutschland zurückzukehren. International ist er als „Godfather of Cologne“ bekannt.

Necati A. soll Kölner Szene aus der Ferne kontrolliert haben

Auch nach seiner Abschiebung soll er von Izmir aus über Mittelsleute die Türsteherszene in Köln weiter kontrolliert haben. In der Türkei wurde er zum Präsidenten der „Hells Angels MC Nomads Türkei“ ernannt.

Unklar ist, warum Neco A. nun in die Türkei einreisen wollte, obwohl er dort mit seiner Festnahme rechnen musste. Zuletzt war vermutet worden, dass er sich nach Russland abwenden würde, nachdem er aus der Slowakei ausgewiesen worden war.

In der Türkei war er bereits 2018 und 2020 festgenommen, aber beide Male aus Mangel an Beweisen wieder aus der Untersuchungshaft entlassen worden. (red)