Forschungsausstellung auf dem RheinDie MS Wissenschaft legt in Köln-Mülheim an

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Das Ausstellungsschiff liegt noch bis zum 14.07. am Mühlheimer Rheinufer.

Mühlheim – Wie funktioniert die Wolfsbeobachtung? Wie und wo können Bürger an wissenschaftlichen Projekten teilnehmen? Wie sehen Passagierdrohnen der Zukunft aus? Fragen, die noch bis Donnerstag, 14. Juli, am Mülheimer Rheinufer in Höhe des Kohlplatzes beantwortet werden. Dort nämlich hat am Dienstag die „MS Wissenschaft“ angelegt.

Im Bauch des Schiffs des Bundesministeriums für Bildung und Forschung werden schon seit mehr als 20 Jahren Ausstellungen zum jeweiligen Wissenschaftsjahr-Motto organisiert. Ob Beiträge zu Mathematik, Ozeanen, Chemie oder Geisteswissenschaften – das umgebaute Frachtschiff, das früher mit Kohle und Containern auf europäischen Wasserstraßen unterwegs war, zeigt sich vielfältig. In diesem Jahr dreht sich alles um die Arbeit der Wissenschaft selbst – ihre Projekte, Methoden und Motivationen. Es gehe um „Forschung, wie sie lebt“, sagt Meline Brendel, Fahrtleiterin der „MS Wissenschaft“.

Eine Mücke sorgt für Aufruhr

Erläutert wird etwa die Mosaic-Expedition, bei der ein Forschungsschiff ein Jahr lang festgefroren durch das Meereis der Arktis driftete. Als Beispiel für ein „Citizen Science“-Projekt wird der deutsche Mückenatlas vorgestellt, für den das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung und das Friedrich-Loeffler-Institut Bürger aufrufen, Stechmücken zu fangen und zur wissenschaftlichen Analyse einzuschicken. Vor einigen Jahren habe eine Familie für Aufsehen gesorgt, die eine Gelbfiebermücke eingeschickt habe, erzählt Meline Brendel. Das Tier sei eigentlich in den Tropen zu Hause und könne das Zika-Virus übertragen. Am Ende gab es Entwarnung: Die Mücke war nicht in Deutschland zu Hause, sondern war offenbar von der Familie im Urlaubskoffer mitgebracht worden.

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Ziel der Ausstellung, die sich am aktuellen Wissenschaftsjahr mit dem Motto „Nachgefragt!“ orientiert, sei es, neugierig zu machen und die eigene Neugier wieder zu entdecken, so Meline Brendel.

Wissenschaft als Prozess

So können die Besucher auch selbst Fragen formulieren, die an das Bundesministerium für Bildung und Forschung weitergeleitet werden. Gleichzeitig wird deutlich, dass Wissenschaft nicht unfehlbar, sondern schon seit Jahrhunderten ein stetiger Prozess ist. Galileo Galilei etwa konnte schon im 16. Jahrhundert nachweisen, dass sich nicht alle Himmelskörper um die Erde drehen, wie damals noch allgemein angenommen wurde. „Wissenschaft ist ein Organismus, der sich immer weiterentwickelt“, so die 26-jährige Biologie-Studentin.

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Blick in den Bauch des Schiffes, in dem die Ausstellung stattfindet.

Die zwölfjährige Frieda aus Aachen, die mit ihrer Oma und ihrer Schwester gekommen war, probierte am Dienstag unter anderem ein Quiz über Wölfe aus – gleich neben einem ausgestopften Exemplar. Dass man an den insgesamt 32 Stationen so viel selbst ausprobieren könne, sei einfach nur „cool“.  Geöffnet ist die „MS Wissenschaft“ täglich von 10 bis 19 Uhr, der Eintritt ist frei, auch Audioguides werden kostenlos zur Verfügung gestellt. Führungen werden täglich um 11 und 17 Uhr angeboten. Geeignet ist die Ausstellung für Kinder ab zwölf Jahren.

Weitere Informationen finden Sie hier.

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