Gefährliche Wege in Köln-MeschenichPolitiker fordern Ausbau von Feldwegen

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Viele Radwege in Meschenich sind nicht so gut ausgebaut wie dieser. 

  • Die Stadtteile Meschenich, Immendorf und Rondorf sind schlecht angebunden.
  • Auch Fuß- und Radwege lassen zu wünschen übrig.
  • Politiker fordern die Stadt zum wiederholten Male zum Handeln auf.

Meschenich/Immendorf/Rondorf – An manchen Stellen ist die Zaunhofstraße in Meschenich so schmal, dass kaum ein Bus durchpasst. Besonders für Fußgänger und Radfahrer ist das eine bedrohliche Engstelle, zumal das vorgeschriebene Tempo 30 längst nicht immer eingehalten wird. Wer auf der Zaunhofstraße weiter in Richtung Immendorf und Godorf radeln will, lebt ebenfalls gefährlich. Einen Radweg gibt es nicht, und es wird schnell gefahren auf dieser teilweise unübersichtlichen Strecke.

Erst Anfang Oktober ereignete sich ein schwerer Unfall auf der Zaunhofstraße zwischen Meschenich und Immendorf. Dabei ist das ein Schulweg. Kinder aus Meschenich, die die fast drei Kilometer weit entfernte Zweigstelle der Grundschule in Immendorf oder die Realschule in Godorf besuchen, nutzen die Straße. Ähnlich brisant ist es auf der Bödinger Straße und der Immendorfer Straße, besonders in den Morgen- und Abendstunden. Demnächst kommen noch die Schulkinder dazu, die das geplante Gymnasium in Rondorf besuchen. 

Bessere Fußwege gefordert

Das sei nicht länger hinzunehmen, hieß es jetzt in der Bezirksvertretung. Unverzüglich soll die Verwaltung Rad- und Fußwegverbindungen zwischen Meschenich, Rondorf und Immendorf einrichten, forderte das Stadtteilparlament mit einem mehrheitlich beschlossenen Antrag der SPD, dem die Grünen beigetreten sind. Durch kulturelle, kirchliche, schulische oder auch sportliche Aktivitäten seien die drei Stadtteile verbunden, heißt es in dem Antrag. Leider könnten die Kontakte in vielen Fällen nicht optimiert werden, da die Stadtteile doch relativ weit voneinander gelegen seien. Auch der ÖPNV lasse zu wünschen übrig.

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Viele Fußgängerwege - auch Schulwege - sind schlecht gesichert in Meschenich. 

„Einen Beschluss für bessere Rad- und Fußwegverbindungen in dem Bereich gibt es schon lange, getan hat sich aber nichts“, sagte der SPD-Fraktionschef Jörg Klusemann. Dabei biete es sich an, vorhandene Feldwege auszubauen und somit gefahrlose Strecken für alle zu schaffen, nicht nur für Schulkinder. Dadurch würde sich wohl auch der Autoverkehr auf den betreffenden Straßen verringern. Stefan Kemp vom Amt für Straßen und Verkehrsplanung wies in der Bezirksvertretung darauf hin, dass die Verwaltung bereits beauftragt sei, sich mit dem Ausbau von Radschnellwegen im Raum Köln zu befassen.

„Rückenwind” für städtische Planer

Auch dieser Bereich zwischen Rondorf, Immendorf und Meschenich werde untersucht, vor allem auch im Zusammenhang mit dem Neubaugebiet Rondorf Nord-West. Konkrete Ergebnisse gebe es bislang noch nicht, sie sollen bei einem Runden Tisch erarbeitet werden. Auch wenn sich die Verwaltung derzeit und künftig mit dem Ausbau von Radschnellwegen beschäftige, sei der Antrag der Bezirksvertretung nicht überflüssig, sagte Sabine Müller von den Grünen. Er sei als „Rückenwind“ für die städtischen Planer zu verstehen.

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