Sieben Demos am SamstagRechte wollen sich mittags am Kölner Dom treffen

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Domplatte Polizei

Polizei vor dem Kölner Dom (Symbolbild)

Köln – Hunderte Demonstranten und Polizisten werden am Samstag voraussichtlich das Bild in vielen Bereichen der Innenstadt sowie in Deutz prägen. Gleich sieben Kundgebungen zu verschiedenen Themen sind bei der Polizei angemeldet. Ein besonderes Augenmerk hat die Polizei zudem auf den Bereich um den Dom. Eine Gruppe rechtsgerichteter Demonstranten und Hooligans will sich dort um 13 Uhr versammeln und auf einer „Großdemo für das Grundgesetz“ über die Hohe Straße und die Schildergasse ziehen. Angemeldet ist diese Veranstaltung bei der Polizei bislang allerdings nicht. Die Akteure rufen aber im Internet und in sozialen Medien zur Teilnahme auf. Die Polizei habe Kenntnis davon und sei „entsprechend vorbereitet“, kündigte ein Sprecher an.

Auch in einer Telegram-Gruppe von Coronaskeptikern wird der Aufruf der Rechten verbreitet. Das Bündnis „Köln stellt sich quer“ sieht das mit Sorge. Denn die eskalierte Demo in Kassel und auch der Versuch der Erstürmung des Reichstages in Berlin hätten gezeigt, „wozu diese Demonstranten fähig sind“, sagte eine Sprecherin. „Die Provokation durch diese rechten Gruppierungen ist unerträglich." Unter dem Deckmantel des vorgeblichen Kampfes für Freiheit werde Hass und Hetze gegen die Demokratie verbreitet, Verschwörungstheorien würden gepflegt und die Werte des Grundgesetzes mit Füßen getreten. Die Polizei und die Stadt Köln seien gefordert, die Einhaltung der coronabedingten Maßgaben und Hygienekonzepte durchsetzen.

Zwei Demos gegen die Corona-Maßnahmen

Auf dem Rudolfplatz treffen sich ab 15 Uhr Gegner der staatlichen Corona-Schutzmaßnahmen, die ursprünglich gemeinsam zur Deutzer Werft ziehen wollten. Einen solchen Aufzug hat die Polizei allerdings unter anderem mit Verweis auf die Corona-Schutzverordnung verboten. Derzeit sind nur Standkundgebungen zulässig. Statt der beabsichtigten hundert dürfen zudem nur 70 Menschen auf dem Rudolfplatz demonstrieren. Mehr gibt die Platzfläche laut Polizei nicht her, es müssen Mindestabstände eingehalten und Masken getragen werden.

Autokorso Querdenker

Am 13. Februar 2021 trafen sich Gegner der Corona-Schutzmaßnahmen zu einem Autokorso auf der Deutzer Werft.

Mit einem Autokorso durch das Rechtsrheinische wollen weitere Gegner der Corona-Maßnahmen von 14 bis 18 Uhr in bis zu 220 Fahrzeugen demonstrieren. Start und Ziel sind auf der Deutzer Werft.

„Köln gegen Rechts“ auf dem Alter Markt

Auf dem Alter Markt wollen von 13 bis 14 Uhr bis zu 50 Personen im Namen der Initiative „Köln gegen Rechts“ gegen die Veranstaltung auf dem Rudolfplatz und den Autokorso protestieren.

Ebenfalls auf dem Alter Markt geht es ab 15 Uhr in einer weiteren Kundgebung um die Schulpolitik. Auf dem Heumarkt treffen sich ab 14 Uhr Menschen, die auf die Wohnungsnot in Köln und die Gentrifizierung in vielen Stadtteilen aufmerksam machen wollen. Auf dem Roncalliplatz demonstrieren ab 13 Uhr bis zu 80 Teilnehmer für die Demokratie in Belarus, und vor dem Hauptbahnhof wollen ungefähr 30 Exiliraner demonstrieren.

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