HaberlandhausIdeen für das Kleinod gefragt

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Mülheims Bezirksvertreter hoffen auf eine Nutzung als Senioreneinrichtung.

Mülheims Bezirksvertreter hoffen auf eine Nutzung als Senioreneinrichtung.

  • Bezirksvertretung stimmte Vergabeverfahren zu

Mülheim/Stammheim –  Ein Ideen- und Investorenwettbewerb zur Revitalisierung des Ulrich-Haberland-Hauses im Stammheimer Schlosspark kann bald beginnen. Nachdem der Liegenschaftsausschuss bereits die Durchführung eines Vergabeverfahrens beschlossen hatte, stimmte nun auch die Bezirksvertretung Mülheim, mit einer Ergänzung, einstimmig für diesen Wettbewerb.

Lange war das Schicksal des denkmalgeschützten Gebäudes unklar. Einst Altenheim des Bayerwerks und später Studentenwohnheim, stand es fast zwei Jahrzehnte leer und verfiel zusehends. Forderungen der Bürgervereine Stammheim und Flittard sowie mehrere Beschlüsse von Mülheimer Politikern, in der Immobilie wieder eine Senioreneinrichtung zu etablieren, gingen ins Leere. Als Begründung wurde seitens der Stadt stets angeführt, dass die Nähe des Großklärwerks und dessen Emissionen jeglicher Form von Wohnen entgegen stünden. Die Verwaltung plante schon, das Haus abzureißen. Doch der Liegenschaftsausschuss entschied im Juni 2017 anders: Das Gebäude sei zu erhalten und einer neuen Bestimmung zuzuführen. Es sei zu prüfen, ob das Haberland-Haus ganz oder teilweise für sozial- oder kulturwirtschaftliche Nutzungen brauchbar ist, und es dann entsprechend zu veräußern.

Dazu könnten Ateliers genauso zählen wie eine Altentagesstätte oder Gastronomie auf privatwirtschaftlicher Basis. Ende Januar beschloss der gleiche Ratsausschuss, den Ideen- und Investorenwettbewerb auszuschreiben.

"Wir wollen nicht nur Ateliers und Gastronomie, sondern auch eine Senioreneinrichtung", betonte Claudia Brock-Storm (SPD) und stellte den Ergänzungsantrag: "Zusätzlich soll - wie von der Bezirksvertretung Mülheim schon 2003 beschlossen - die Nutzung als Senioreneinrichtung/Seniorengerechtes Wohnen ergänzend geprüft werden."

Dem schloss sich Mike Paunovich (CDU) an: "Es gibt in Flittard und Stammheim einen großen Bürgerwillen, dass eine Altenheim hierhin kommt." Torsten Tücks (FDP) unterstrich, dass Soziales und Kulturelles sich gut ergänzen würden und Winfried Seldschopf (Grüne) bekundete das Einverständnis seiner Fraktion.

Der Namensgeber

Ulrich Haberland wurde 1900 in Thüringen geboren. Er studierte zunächst in Halle Chemie. Haberland setzte sich nach dem Zweiten Weltkrieg bei den Alliierten für die Erhaltung der Bayer AG ein. 1951 wurde er Vorstandsvorsitzender. Das Amateur-Fußballstadion neben der Bay-Arena ist nach ihm benannt. (red)

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