Der ADAC erwartet am Samstag und Sonntag eine deutlich entspanntere Verkehrslage auf den Autobahnen in NRW.
Herbstferien-Auftakt in NRWBloß nicht Freitagmittag losfahren

Immer noch ein Nadelöhr: Ab Freitagmittag dürften Autofahrer vor der Leverkusener Rheinbrücke in beiden Richtungen zum Beginn der Herbstferien auf eine Geduldsprobe gestellt werden. Foto Alexander Schwaiger
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Zu Beginn der Herbstferien rechnet der ADAC in NRW mit vielen Staus auf den Autobahnen. Vor allem am Freitagnachmittag zwischen 14 und 18 Uhr ist die Wahrscheinlichkeit hoch, weil Berufspendler, Urlauber und Ausflügler zeitgleich unterwegs sind. Wer unbedingt am Freitag aufbrechen muss, sollte spätestens am frühen Vormittag losfahren oder erst am Abend aufbrechen.
Deutlich weniger Verkehr erwartet der ADAC auf den NRW-Autobahnen am Samstag und Sonntag. Auf dem Weg an die Küste müssten Urlauber aber gerade in den Großräumen Bremen und Hamburg auch am Wochenende mit längeren Staus rechnen. Das gilt auch für den Süden, dort ist vor allem die Strecke zwischen München und Salzburg häufig verstopft.
„Die Stoßzeiten meiden, also antizyklisch fahren, bleibt der beste Tipp. Wer zudem noch einen Zeitpuffer und regelmäßige Pausen einplant, kommt deutlich entspannter ans Ziel“, rät ADAC-Verkehrsexperte Roman Suthold.
800 Autobahnbaustellen in NRW
Ziele des Reiseverkehrs sind in den Herbstferien vor allem die Wandergebiete der Mittelgebirge und Alpen sowie die Küsten von Nord- und Ostsee, bei schönem Wetter auch die Naherholungsgebiete im Umkreis der großen Städte. Staumagneten bleiben die bundesweit rund 1200 Autobahnbaustellen, davon mehr als 800 in Nordrhein-Westfalen. Auch in Bremen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und dem Saarland beginnen die Herbstferien. Hessen, Sachsen und Thüringen starten in die zweite Woche. Ferien haben jetzt auch die Schüler in den südlichen Landesteilen der Niederlande.
Entsprechend der Jahreszeit müssen Autofahrer auch mit witterungsbedingten Behinderungen rechnen. Vor allem Nebel kann die Sicht mitunter erheblich einschränken. Fahrten in höhere Lagen der Alpen sollten nur noch mit Winterreifen angetreten werden.
Und das sind die Staustrecken in NRW: Gerade auf dem Kölner Autobahnring sowie im Bereich Oberhausen/Duisburg (Kreuz Kaiserberg) und Bochum/Herne/Recklinghausen drohen Staus und stockender Verkehr. Zu den Strecken mit der höchsten Staugefahr in gehören die A1 (Köln - Dortmund - Osnabrück), A2 (Oberhausen - Dortmund - Hannover) und A3 (Emmerich - Oberhausen - Köln - Frankfurt) sowie die A4 (Olpe - Köln - Aachen). Ein hohes Staupotential sieht der ADAC in NRW auch auf der A40 (Dortmund - Essen - Duisburg - Venlo), A42 (Dortmund - Oberhausen - Kamp-Lintfort), A43 (Wuppertal - Recklinghausen - Münster), A45 (Dortmund - Hagen - Lüdenscheid) und A57 (Köln - Krefeld – Kleve). Auf der A31 (Bottrop - Gronau), A46 (Düsseldorf - Wuppertal), A52 (Düsseldorf - Essen), A57 (Köln - Krefeld - Nimwegen) und A59 (Köln - Bonn; Duisburg - Dinslaken) müssen Reisende ebenfalls mit Verzögerungen rechnen. Bei Stau die Autobahn zu verlassen und über Landstraßen zu fahren, bringt laut ADAC nur selten einen Vorteil. Oft sind auch die Ausweichstrecken schnell verstopft und für massenweise Zusatzverkehr nicht ausgelegt. In Ortschaften bilden sich an Ampeln und Kreisverkehren lange Rückstaus. Durch Echtzeitinformationen empfehlen die Navigationssysteme zwar immer wieder Alternativrouten abseits der Autobahn, teilweise auch mitten durch Großstädte führen. Oft beträgt der prognostizierte Zeitgewinn aber nur wenige Minuten und die Lage auf der Alternativstrecke verschlechtert sich innerhalb kürzester Zeit. In der Regel macht es daher erst ab Staus von mehr als zehn Kilometern Länge oder bei einer Vollsperrung Sinn, von der Autobahn abzufahren. Der ADAC empfiehlt, spätestens am Abend vor der Abreise zu tanken. Die günstigsten Tageszeiten sind von 19 bis 20 und 21 bis 22 Uhr. Verbraucher sollten zudem mit Hilfe von Apps die Spritpreise zu vergleichen. Wer während der Fahrt nachtanken muss, dem rät der ADAC, die Autobahn zu verlassen und den Autohof oder die nächstgelegene Tankstelle nach der Ausfahrt anzusteuern. Stichproben haben ergeben, dass sich durch den kleinen Umweg teilweise mehr als 40 Cent pro Liter sparen lassen. Geht die Reise ins Ausland geht, kann es sich lohnen, die Spritpreise jenseits der Grenze zu vergleichen.