HochhausKölner Uni-Center wird 40

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Das Kölner Uni-Center feiert 40 Jahre Richtfest. Im Oktober 72 wurde der Kranz auf die Spitze des knapp 130 Meter hohen Riesen gezogen.

Das Kölner Uni-Center feiert 40 Jahre Richtfest. Im Oktober 72 wurde der Kranz auf die Spitze des knapp 130 Meter hohen Riesen gezogen.

Köln – Vor 40 Jahren wurde mit dem Bau eines der größten Wohnhäuser Europas begonnen. Der Grundsteinlegung im Februar 1971 folgte eine fast zweieinhalbjährige Bauzeit. Bereits im Oktober 1972 wurde Richtfest gefeiert, zu dem selbst der damalige Bundesverkehrsminister Lauritz Lauritzen anreiste. Neue Materialien und Bauweisen wie riesige Beton-Gussformen ließen die 45 Etagen des  Gebäudes in Rekordzeit emporragen. Im Herbst 1973 war der Bau des Kölner Architekten Werner Ingendaay mit seinen 954 Wohnungen fertiggestellt.

1975 nutzten Volker Schlöndorff und Margarethe von Trotta die spezielle Atmosphäre des Kolosses für ihre Böll-Verfilmung „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“. Blums Wohnung wird von einer Spezialeinheit der Polizei gestürmt. Ein Menetekel des Deutschen Herbstes. Im Oktober 1977 stürmt die GSG 9 tatsächlichen mehrere Wohnungen. Im Uni-Center hatte das RAF-Kommando „Siegfried Hausner“ eine Wohnung angemietet, um die Entführung Hans-Martin Schleyers vorzubereiten.

Damals wie heute gehen die Meinungen zu dem Beton-Koloss, das eines der größten Wohngebäude Europas ist, auseinander. „In den 70er Jahren war es vor allem auch eine Konkurrenz der Städte", erklärt der Kölner Architekt Christian Schaller die Denkweise der Erbauer. "Viele wollten so dokumentieren: 'Wir sind im Aufbruch, wir sind ein Standort, um in der Konkurrenz der Städte bestehen zu können.' Ob das immer der richtige Weg war, kann man bezweifeln“. Lufthansahochhaus,  WDR-Haus, Colonia-Haus und das Uni-Center - die meisten Wohnriesen in Köln stammen aus dieser Zeit.

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