Hogesa-Krawalle in KölnHooligan für Randale verurteilt

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Teilnehmer der HoGeSa-Demo stürzen einen Polizeiwagen um.

Teilnehmer der HoGeSa-Demo stürzen einen Polizeiwagen um.

Köln – „Mein Mandant ist kein politischer Mensch“, betonte Anwalt Reinhard Buhr am Montag im Amtsgericht. Trotzdem hat Björn K. am 26. Oktober an der Demonstration der „Hooligans gegen Salafisten“ (Hogesa) teilgenommen. Das brachte ihm eine Anzeige wegen des Versuchs der gefährlichen Körperverletzung ein. Eine frühere Strafe wegen eines gleichartigen Delikts eingerechnet, erhielt er eine Bewährungsstrafe von zehn Monaten.

Nach seinen Angaben hatte der 38-jährige Malergehilfe die Nacht zum 26. Oktober in seiner Heimatstadt Herne durchgezecht. Ohne groß zu überlegen, habe er sich am Sonntag Bekannten angeschlossen, von denen er gehört habe: „Wir fahren nach Köln, da ist eine Demo.“ Dass die sich zum Massenkrawall mit zahlreichen Ausschreitungen entwickeln würde, habe er bei der Ankunft auf dem Breslauer Platz nicht absehen können. Beim Marsch über die Turiner Straße rastete er aber aus: Er warf eine leere Flasche, die er an einem Glascontainer stehen gesehen hatte, in eine Gruppe von Leuten, ohne jemanden nachweislich zu treffen. Seiner Aussage zufolge reagierte der Mann darauf, das er zuvor mit Steinen beworfen worden war. Gegen Björn K. sprach, dass er etwa zwei Wochen zuvor im Bahnhof Herne eine Flasche in eine Gruppe von Eishockey-Fans aus Essen geschmissen hatte. Dafür wurde K., der mehr als 20 Vorstrafen hat, zu drei Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Positiv fiel ins Gewicht, dass seine Bewährungshelferin ihm eine günstige Sozialprognose gestellt hatte.

Vor dem Amtsgericht sollte am Mittwoch noch ein weiterer Hogesa-Prozess beginnen, ebenfalls wegen eines Flaschenwurfs. Der 32-Jährige Angeklagte aus Ahaus erschien jedoch nicht. Gegen ihn wurde Haftbefehl erlassen. (cs)

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