Streit in der Kölner InnenstadtNachbarn wollen ihr riesiges Haus-Mosaik zurück

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Das Mosaik von Wilhelm Koep in der Kleingedankstraße ist verschwunden.

Das Mosaik von Wilhelm Koep in der Kleingedankstraße ist verschwunden.

Innenstadt – Gibt es Hoffnung für das Mosaik am früheren Wohnhaus des Architekten Wilhelm Koep (1905-1999)? Nach Verkauf und Sanierung des Hauses in der Kleingedankstraße ist das prägnante großflächige Mosaik unter einer gedämmten Fassade verschwunden. Einige Nachbarn setzen sich seitdem dafür ein, dass der Wandschmuck wieder sichtbar wird. Den zuständigen Bezirksvertretern der Innenstadt liegt nun eine Eingabe vor, die diese Forderung ebenfalls enthält.

Während sich die Stadt in einer Stellungnahme wenig hoffnungsvoll gibt, wirksam eingreifen zu können, sind die Petenten vom Gegenteil überzeugt. Ihr Vorschlag: Das Mosaik soll durch einen Beschluss als „Kunst im öffentlichen Raum“ und als Zeugnis der Architektur der 1950er Jahre anerkannt werden.

Das Kulturamt, die Bürgerinitiative und der Rheinische Verein für Denkmalpflege sollen sich sodann in einer Arbeitsgemeinschaft dafür einsetzen, dass das Mosaik unter der neuen Fassade wieder freigelegt wird. Gegenüber dem Rheinischen Verein habe sich einer der Geschäftsführer der Immobilienfirma, die ihren Sitz in dem Gebäude bezogen hat, „kooperationswillig“ gezeigt, so die Petenten in ihrer Eingabe.

So sieht das Haus heute aus.

So sieht das Haus heute aus.

Deshalb sollten nun „alle Beteiligten an einem Strang ziehen“. Die Verwaltung hatte zuvor eingewandt, dass das Mosaik nicht denkmalgeschützt sei. Eine rechtliche Handhabe, den Eigentümer zur Wiederherstellung zu verpflichten, läge nicht vor.

Es könne höchsten eine Entstellung des Kunstwerks durch den Urheber geltend gemacht werden, urteilt die Verwaltung. Der Hauseigentümer könne sich dann entscheiden, das Kunstwerk wiederherzustellen oder gänzlich zu beseitigen. Die Bezirksvertreter beraten über die Eingabe am 27. Juni, der Kulturausschuss am Tag vorher.

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