JunggärtnerEs kommt auf den richtigen Riecher an

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Sie hatten den richtigen Riecher: Platz eins des Wettbewerbs erreichten Gereon Steinkuhl (v. l.), Johannes Grimberg und Patrick Fuß.

Sie hatten den richtigen Riecher: Platz eins des Wettbewerbs erreichten Gereon Steinkuhl (v. l.), Johannes Grimberg und Patrick Fuß.

Köln – Es duftet nach Küchenkräutern in den Korridoren des Berufskollegs Humboldtstraße. Basilikum, Zitronengras, Schnittlauch und Rosmarin türmen sich wie frisch vom Markt im Klassenraum — dazwischen sitzen Gereon Steinkuhl, Johannes Grimberg und Patrick Fuß. Mit verbundenen Augen reichen sie einen der Plastiktöpfe hin und her, reiben an den grünen Blättern, halten ihre Nasen daran und kauen die Kräuter. „Thymian“, entscheiden sie – richtig.

Die angehenden Gartenbauer haben mit rund 70 weiteren Auszubildenden im Alter von 16 bis 25 Jahren an der ersten Stufe des Berufswettbewerbs für Junggärtner teilgenommen. In Dreiergruppen und nach Lehrjahren aufgeteilt traten die Schüler aus verschiedenen Fachbereichen gegeneinander an. „Auf zehn Stationen müssen sich unter anderem Friedhofs- und Obstgärtner oder Landschaftsbauer kniffeligen Aufgaben stellen“, so Silvia Krause, Lehrerin für Garten- und Landschaftsbau.

Initiator des Wettbewerbs ist die Arbeitsgemeinschaft deutscher Junggärtner. Sie stellt auch die Aufgaben. Ein paar Beispiele: Für den ersten Platz muss man mit Maßband, Zollstock und Taschenrechner Flächen ausmessen können, an Fotoausschnitten Gehölze erkennen oder Baumaterialien ertasten. Die Bewertung der Gruppen übernehmen vor Ort neben Lehrern und Ausbildern auch ehemalige Schüler. Einer von ihnen ist Andreas Kubicz. „Die schlagen sich doch ganz gut“, urteilt der 24-Jährige, der vor vier Jahren selbst am Wettbewerb teilnahm und jetzt seinen eigenen Gartenbaubetrieb in Frechen führt.

Ein paar Räume weiter wollen es auch Sebastian Bildhauer, Mirco Lugonja und Michael Calenbuhr wissen. Hier, an Station vier, ist Kreativität gefordert. Noch recht unbeholfen fuchteln die Azubis mit buntem Krepppapier, Kordeln und Schleifen herum. Sie wollen einen Apfelbaum basteln. „Wenn wir fertig sind, hinterlassen wir ein Schlachtfeld“, sagt der 17-jährige Sebastian und blickt auf Dekomaterial, Kleber, Scheren. „Wir sind Landschaftsbauer, das hier liegt uns eigentlich nicht so“, sagt er. Genau das sei aber die Herausforderung und fester Bestandteil des Wettbewerbs, sagt Silvia Krause, seine Lehrerin: „Man muss über den eigenen Tellerrand blicken.“

Wem das gelingt, dem winkt im September die Teilnahme am Bundesentscheid auf der Internationalen Gartenschau in Hamburg. Zuvor steht im Juni der Landesentscheid in Münster an. Dafür haben sich qualifiziert: Gereon Steinkuhl, Johannes Grimberg, Patrick Fuß sowie Dustin Schwamborn, Kai Krupka, Tristan Schulz und Isabelle Miertsch, Katrin Ochmann, Tim Muhs.

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