Bei Minusgraden rücken Kältebusse und Streetworker verstärkt nachts aus. Auch Tiere von obdachlosen Menschen bekommen Hilfe.
Minusgrade in der NachtVereine und Stadt Köln verstärken Kältegänge – Diese Hilfen für Obdachlose gibt es

Eine obdachlose Frau schläft, eingewickelt in einem Schlafsack, am Appellhofplatz auf der Straße.
Copyright: Susanne Esch
Der Winter zeigt sich derzeit mit Sonnenschein von seiner besten Seite. Doch wenn nachts die Temperaturen unter Null fallen, wird es für wohnungslose Menschen gefährlich: Sie können im Schlaf erfrieren. Kältebusse und sogenannte Kältegänge von Streetworkern und Ehrenamtlern in der Stadt sind dann besonders gefragt. Es gibt häufig eine Suppe und eine warme Decke. Auch die Stadt Köln bietet seit dem 1. November ihre Winterhilfe an. Sie stimmt ihre Maßnahmen eng mit der Polizei, den Kölner Verkehrs-Betrieben und dem Ordnungsamt ab. Die Winterhilfe endet am 31. März 2026.
In der vom Sozialdienst Katholischer Männer (SKM) und dem Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) betriebenen Unterkunft an der Ostheimer Straße 220 bietet die Stadt Köln wohnungslosen Menschen einen ganztägigen Aufenthalt. Das Gebäude, in dem Frauen wie Männer unterkommen können, verfügt über 72 Plätze. Die Unterkunft ist ganztägig frei zugänglich, kann aber auch über die Fachstelle Wohnen des Sozialamts oder von Trägern, Initiativen, Streetwork, Polizei, KVB, Ordnungsamt, Bahnhofsmission oder anderen Notschlafstellen vermittelt werden.
Neben der Übernachtungsmöglichkeit gibt es dort tagsüber eine Essensausgabe. Außerdem können die Menschen hier duschen, ihre eigene Wäsche waschen und trocknen, ihre Sachen in Fächern einschließen und kurzfristig Vermittlung und Hilfe von Sozialarbeitern erhalten.
24-Stunden-Winterhilfetelefon und Winterhilfepostfach
Der SKM bietet auch in diesem Jahr wieder eine 24-Stunden-Erreichbarkeit über das Winterhilfetelefon (0221/56097310) und das Winterhilfepostfach an (winterhilfetelefon@skm-koeln.de).
Das Winterhilfetelefon ist seit 1. November erreichbar und nimmt Hinweise zu obdachlosen Menschen entgegen, die sich bei winterlichen Temperaturen im Freien aufhalten. Die gemeldeten Orte beziehungsweise Personen werden im Rahmen der Kältegänge sowie zeitnah vom stadtweit tätigen Streetwork-Team aufgesucht, um die Menschen über sämtliche Hilfsangebote der Winterhilfe zu informieren. Die Stadt Köln bittet alle Bürgerinnen und Bürger, aufmerksam hinzuschauen und bei akut gefährdeten Menschen umgehend unter 112 den Rettungsdienst zu alarmieren.
Bei den Kältegängen suchen Mitarbeiter der Stadt Köln sowie Ehrenamtler freier Träger wie Helping Hands Cologne gezielt Plätze auf, wo oft Obdachlose schlafen. Die angetroffenen Personen werden vor Ort über die Unterstützungsangebote der Stadt Köln informiert. Der Kältebus der Freunde der Kölner Straßen und ihrer Bewohner ist täglich von 18 bis 23 Uhr telefonisch unter der 0162/4608745 zu erreichen.
Bis zu fünf Plätze im Zollstocker Tierheim verfügbar
Fünf Plätze pro Nacht für Hunde von wohnungslosen Menschen bietet in diesem Winter wieder der Tierschutzverein in Zollstock an. Die Hundebesitzer können die Hunde abends bis 18 Uhr oder in der Zeit zwischen 20 bis 21 Uhr vorbeibringen. Die Hunde übernachten in einem beheizten Zwinger mit Fußbodenheizung und werden mit Futter und Wasser versorgt. Jeweils morgens ab 7 Uhr können die Hunde wieder abgeholt werden. Um eine kurze telefonische Absprache unter der Rufnummer 0221/381858 wird gebeten.

