Kalkhof-Projekt in KölnLastwagenverkehr sorgt für Ärger

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Auch Müllfahrzeuge blockieren neben dem Anlieferverkehr oft die Durchfahrt auf der recht engen Sieversstraße.

Auch Müllfahrzeuge blockieren neben dem Anlieferverkehr oft die Durchfahrt auf der recht engen Sieversstraße.

Kalk – Die Umwandlung des früheren Kaufhof-Areals zwischen Kalker Hauptstraße und Sieversstraße in das neue Kalkhof-Projekt ist längst auf der Zielgeraden angekommen. Die Läden zu Hauptstraße hin – Kaufland, Woolworth, Drogeriemarkt „dm“ und andere – haben rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft eröffnet und in die weitgehend von der Rückseite an der Sieversstraße zugänglichen Wohnungen sind die ersten Mieter eingezogen.

Doch die Nachbarschaft, die in den letzen Jahren schon unter massiven Einschränkungen durch die Großbaustelle leiden musste, ist mit der derzeitigen Situation alles andere als zufrieden. Geklagt wird vor allem über den Anlieferverkehr für die Läden, der immer wieder für Behinderungen und Belästigungen sorge.

Die Probleme sind mittlerweile auch bei der Wohnungsbaugesellshaft GAG, die das Projekt vom Bauunternehmen Ten Brinke angekauft und übergeben hat, angekommen. „Ja, es gibt Anlieferverkehr, und das wird auch so bleiben“, sagte GAG-Sprecher Jörg Fleischer auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Situation scheint sich langsam zu bessern

Aber nach Beobachtungen und Erkenntnissen der GAG-Mitarbeiter „bessere sich die Situation an der Sieversstraße nach Beendigung der Bauarbeiten langsam“, heißt es seitens der Wohnungsbaugesellschaft. Die GAG sei wie gehabt auch weiterhin vom Projekt „Kalkhof“ und seinen Vorzügen überzeugt. Fleischer: „Und das sind vor allem die Wiederbelebung eines traditionsreichen Standorts, die Stärkung des Einzelhandels auf der Kalker Hauptstraße sowie die Schaffung von neuen Wohnungen im Stadtteil.“

Von den angekündigten Verbesserungen will die Nachbarschaft aber nicht nicht viel mitgekriegt haben. „Die Verkehrssituation für die Anwohner der Sieversstraße ist weiterhin unerträglich“, sagt Anwohner Wolfgang Laurisch. Ohne Rücksicht auf den Durchgangsverkehr in beide Fahrtrichtungen – seit einigen Wochen ist die während der Bauphase geltende Einbahnstraßenregelung wieder aufgehoben – würden die bis zu 30 Meter langen Lkw einer Spedition, die für den Supermarkt alltäglich Waren anliefern, „ganz dreist und massiv in den öffentlichen Straßenverkehr“ eingreifen – und das in der Regel schon gegen sechs Uhr morgens. Auch Fahrzeuge, die Müll und Abfälle entsorgen, blockierten mehrfach im Tagesverlauf die Zufahrten zu den Wohnhäusern und den darunter liegenden Tiefgaragen.

„Leider war diese ganze Entwicklung vor unserem Einzug im Jahr 2014 noch nicht erkennbar. Denn dann wären wir da sicher nicht hingezogen“, so auch Anlieger Martin Kraut.

Viele Anwohner halten den Neubau für eine Fehlplanung

Nach Meinung vieler Anwohner von der gegenüberliegenden Straßenseite erweise sich das Neubau-Projekt schon kurz nach der Fertigstellung als eine eine Fehlplanung. Laurisch: „Die Einfahrt zur Waren-Anlieferung ist für die Riesen-Trucks mit den fünf Achsen gar nicht geeignet und nur durch langes, lautes Rangieren überhaupt möglich. Dadurch wird der ganze Durchgangsverkehr in dieser engen Wohnstraße behindert und blockiert.“

Die Anwohner haben sich mit mehreren Briefen an die Stadt gewandt. Laurisch: „In den Problemfall Kalkhof sind mittlerweile fünf städtische Ämter involviert: das Ordnungsamt, das Umweltamt, das Amt für Straßen- und Verkehrstechnik, das Bau-Ordnungsamt und das Bauaufsichtsamt.“

Und sicher werden sich Kalks Bezirksvertreter bald auch wieder einmal damit beschäftigen, denn die hatten eine Lösung der Verkehrsproblematik rund um die Kalker Hauptsraße, die Rolshover Straße und die Sieversstraße bislang schon mehrere Sitzungen vor sich hergeschoben, da man die Fertigstellung mehrerer Bauprojekte im Veedel abwarten wollte.

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