„Kölle aktiv“Fitness-Studio im Freien für jung und alt

Die Teilnehmenden trainieren am neuen Fitness-Container
Copyright: Hans-Willi Hermans
Höhenberg – Die Pfeife schrillt nach jeweils 40 Sekunden, danach ruft Thorsten Knoch scharf und vernehmlich: „Und … Wechsel“. Knapp 20 junge Sportler des TuS Köln rechtsrheinisch 1874 und einige Promis, die in einem munteren Durcheinander rund um einen großen Metall-Container mit Hanteln, Medizinbällen oder Dehnbändern zugange sind, legen ihr aktuelles Sportgerät nieder und wenden sich dem nächsten zu. Zirkeltraining kann unerbittlich sein. Immerhin: Knoch gewährt jeweils 20 Sekunden Pause, bevor es weitergeht. Einige der weniger trainierten Teilnehmer haben die auch bitter nötig.

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Claudia Greven-Thürmer zum Beispiel, die als eine der ersten die Möglichkeiten des nagelneuen Fitness-Containers auf dem Gelände des TuS Rechtsrheinisch testet. Sie ist erstaunt, wie anstrengend es ist, die zunächst harmlos wirkenden, beinahe armdicken Taue – battle ropes genannt – händisch in die gewünschten Schwingbewegungen zu versetzen. „Meine Sache ist ja eher das Fahrradfahren, aber das nutzt mir hier gar nichts, da sind andere Muskeln gefragt“, stellt die Bezirksbürgermeisterin lachend fest. „Gerade für Senioren ist das eine gute Gelegenheit, unterschiedliche Körperpartien zu trainieren, denn im Alter baut die Muskulatur ja ab.“
Verschiedene Gelenke und Muskelgruppen beansprucht
Frederic Rus, Referent beim Stadtsportbund, der den Fitness-Container zusammen mit der Stadt Köln im Rahmen der Aktion „Kölle aktiv“ auf den Weg gebracht hat, bestätigt denn auch, dass die im Container enthaltenen Sportgeräte nach dem Konzept des „functional training“ ausgewählt wurden. Sportartübergreifend sollen verschiedene Gelenke und Muskelgruppen beansprucht werden, damit die Übungen auch für Menschen interessant sind, die einfach „nur“ besser im Alltag zurechtkommen möchten: „Die Sportgeräte sind alle ziemlich bekannt und traditionell, mit Ausnahme der noch neuen »battle ropes« vielleicht.“
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Als „Fitness-Studio im Freien“ bezeichnet Robert Krämer, Vorsitzender des TuS Köln rechtsrheinisch, den Fitnesscontainer, dessen Sportgeräte nun an drei Tagen in der Woche auf dem Gelände des Vereins zugänglich sind: „Es ist ein sehr niederschwelliges Angebot. Man muss nicht Mitglied des Vereins sein, das Training ist kostenlos und sinnvoll für jung und alt, Neuling und Profi.“ An jeweils zwei Terminen werde Thorsten Knoch, Konditionstrainer des TuS Rechtsrheinisch, vor Ort sein, Tipps für den richtigen Gebrauch der Geräte geben und – für alle, die es möchten – auch das Zirkeltraining leiten.
Container auch in anderen Bezirken möglich
Ein neuer Ansatz also, die „Menschen von der Couch zu kriegen“, wie es sich die Organisatoren von „Kölle aktiv“ auf die Fahnen geschrieben haben. „Wenn sich das bewährt, schaffen wir auch Fitness-Container für andere Bezirke an“, kündigt Gregor Timmer an, Leiter des Sportamts. Etwa 40000 Euro koste so ein Container. „Voraussetzung ist, dass die Vereine, auf deren Gelände er steht, auch regelmäßig einen Übungsleiter dafür abstellen können.“
Trainigszeiten
Bis Ende August steht der Fitness-Container in Kalk auf dem Gelände des TuS Köln rechtsrheinisch 1874 e.V., Günter-Kuxdorf-Weg 2, und lädt an drei Terminen pro Woche alle Interessenten zum kostenlosen Ganzkörpertraining ein:
montags 18.30 bis 19.30 Uhr, professionell angeleitetes Training. 19.30 bis 20.30 Uhr, freies Training,
mittwochs 10 bis 11 Uhr, funktionelles Seniorentraining. 11.00 bis 12.00 Uhr, freies Training,
samstags 10.00 bis 12.00 Uhr, freies Training.
Eine Übersicht über stadtweite Trainingsangebote gibt es im Internet. (hwh)www.koelleaktiv.de
Wenn es nach Kurt Görgens von den Blauen Funken geht, Mitglied des TuS Rechtsrheinisch, dürfte die Aktion in Höhenberg jedenfalls ein durchschlagender Erfolg werden. „Ich werde ordentlich Werbung dafür machen“, versprach der Mann, der in der Session 1996/97 als Prinz Kurt III amtierte. „Schließlich haben manche unserer Karnevalisten vom Kölsch einen etwas dicken Bauch.“