Kölsch HätzNeue Anlaufstelle in Köln-Höhenberg und Vingst

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Hermann-Josef Roggendorf (v.l.) mit den Koordinatorinnen Angelika Klein, Lydia Becke und Elfie Brandes sowie Max Pilger

Köln-Vingst – Die Nachbarschaftsinitiative „Kölsch Hätz“, die 1997 unter dem Dach der katholischen Caritas und in Kooperation mit dem Diakonischen Werk des Evangelischen Kirchenverbandes Köln gegründet wurde, engagiert sich inzwischen in 27 Kölner Stadtteilen. Sie engagiert sich gegen soziale Isolation, insbesondere von älteren Menschen. Mehr als 20 Jahre hat man gebraucht, um eine Anlaufstation in Höhenberg und Vingst zu schaffen.

„In diesen beiden Stadtvierteln und in den Kirchengemeinden vor Ort wird der Einsatz für Mitmenschen groß geschrieben. Ehrenamtliche engagieren sich bereits im Hövi-Land und bei anderen Projekten,“ sagte der Kölsch-Hätz-Vorsitzende Hermann-Josef Roggendorf bei der Vorstellung der Aktion vor knapp 200 Interessenten in der Pfarrkirche St. Theodor. „Dass nun dieses Projekt noch oben drauf kommt, ist eine tolle Sache“, schwärmte auch Caritas-Vorstand Peter Krücker.

Schließlich gebe es auch in diesen Stadtteilen nach wie vor Menschen, die, aufgrund von Krankheit und Behinderung kaum die Wohnung verlassen können und sich jemanden zum Spazierengehen, Erzählen oder Spielen wünschen, heißt es. „Insbesondere Familien brauchen oft Unterstützung für ihre Kinder wie zum Beispiel bei der Hausaufgabenhilfe oder beim Vorlesen“, weiß Roggendorf. „Zudem gibt es nach unseren Erfahrungen Menschen im Stadtteil, die sich gerne ehrenamtlich engagieren möchten, aber noch nicht genau wissen wofür.“ Genau da will Kölsch Hätz ansetzen und Helfer an Nachbarn vermitteln.

Diese Aufgabe übernehmen , neben anderen Mitgliedern, künftig die Koordinatorinnen Angelika Klein (aus Ostheim), Lydia Becker (Vingst), Elfie Brandes (Ostheim). Unterstützt werden sie von Max Pilger (28). Der Theologiestudent hat seit kurzem eine vom Kölner Erzbistum neu eingerichtete Stelle als „Ehrenamts-Förderer“ in der Gemeinde St. Theodor übernommen.

Die Ehrenamtlichen erhalten über Kölsch Hätz kostenlos Fortbildungen und werden durch Fachpersonal vom Caritasverbandes begleitet. Finanziert wird die Hilfe über Eigenanteile der Träger Caritas und Diakonie, aus Mitteln der Stadt für bürgerschaftliches Engagement und aus Stiftungsgeldern. „Ökumene ist doppelt so gut und halb so teuer“, sind sich der katholische Pfarrer Franz Meurer und sein evangelischer Kollege Jörg Wolke einig. „Die Bedeutung von Nachbarschaft kann man nicht toppen. Das ist auch genau der Ansatz von Kölsch Hätz.“ Wolke hofft, dass die wenigen Muslime, die zur Info-Veranstaltung gekommen waren, diese Ideen auch in ihre Gemeinden hineintragen. Schließlich ist der Anteil an Muslimen im Veedel fast so hoch wie der an Katholiken.

Kölsch Hätz bietet im Büro des Jugendwohnheims St. Gereon in der Straße „An St. Elisabeth“ in Höhenberg Sprechstunden an. Diese sind montags von 10 bis 12 Uhr und mittwochs von 17 bis 18 Uhr. Telefonisch ist das Kölsch-Hätz-Team unter der Rufnummer 474 52 52 35 zu erreichen.

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