„Das Ding wird nur noch zusammenhalten“Kölner Jugendzentrum bekommt neues Gebäude

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Rolf Blandow und Thomas Bischofs mit Claudia Greven-Thümer sowie Ali Elmakhfi, Naziha Almakhti, Leila Sulayiman und Hanan Almahi stehen vor einem gelben Container.

Freuen sich auf den Neubau: Rolf Blandow und Thomas Bischofs (hinten) mit Claudia Greven-Thümer (vorne, 2. v. l.) sowie Ali Elmakhfi, Naziha Almakhti, Leila Sulayiman und Hanan Almahi (v.l.), die die Spendenaktion mitorganisiert hatten.

Lange musste das Jugendzentrum „Am Wunschtor“ auf ein neues Gebäude warten, jetzt ist es endlich so weit. Aber es gibt auch einen Wermutstropfen.

Claudia Greven-Thürmer hatte den Mitarbeitern und Besuchern des Jugendzentrums OT (Offene Tür) „Am Wunschtor“ gute Nachrichten aus der Kalker Bezirksvertretung mitgebracht. Die hatte nämlich den vollständigen Abbruch der Einrichtung in Ostheim beschlossen. „Das ist längst überfällig, das Ding wird ja nur noch von der Farbe zusammengehalten“, sagte die Bezirksbürgermeisterin, als sie kürzlich bei der Spendenaktion zugunsten der Opfer der Erdbebenkatastrophe in Marokko und der Flutkatastrophe in Libyen zu Gast war. Gut ist der Abriss natürlich nur, weil dort ein ganz neues OT-Gebäude errichtet werden soll.

Es war höchste Zeit, das sagt auch Rolf Blandow mit Blick auf die Räume, in denen die Jugendarbeit bislang stattfindet. Er ist Mitarbeiter des Veedel-Vereins, der das „Wunschtor“ an der Gernsheimer Straße 22 betreibt: „Das war ursprünglich mal ein Pausencontainer der KHD-Hallen, der hat gerade mal eine Größe von 65 Quadratmetern. Den haben wir in den 90er-Jahren mal als Spende bekommen.“ Zusätzlich stehen dem Verein eine 75 Quadratmeter große Wohnung nebenan in der Gernsheimer Straße 12 als Büro und Gruppenraum zur Verfügung sowie ein Lagerraum mit einer Größe von 26 Quadratmetern.

Stadt Köln möchte Kinder und Jugendliche an Bau in Ostheim beteiligen

Allerdings wurde für die Jugendarbeit in der Gernsheimer Straße ein Raumbedarf von rund 350 Quadratmetern ermittelt, wie das Amt für Kinder, Jugend und Familie mitteilt. Und in der näheren Umgebung ist in puncto Jugendarbeit Fehlanzeige. Deshalb soll allein der zweigeschossige Neubau eine Nettoraumfläche von etwa 326 Quadratmetern haben, so sieht es die Verwaltung vor. Aus Gründen des Klimaschutzes ist ein Holzbau mit Dachbegrünung geplant und auch der Einbau einer Wärmepumpe sowie einer Fotovoltaikanlage vorgesehen. Ebenso werden die Vorgaben zur Barrierefreiheit berücksichtigt.

An der konkreten Ausgestaltung des Gebäudes möchte die Stadt außerdem die Kinder und Jugendlichen des Stadtteils beteiligen. Nach Informationen von Blandows Kollege Thomas Bischofs soll 2025/26 gebaut werden, insgesamt sind Kosten in Höhe von 1,9 Millionen Euro eingeplant. Das Vorhaben ist Teil des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes für „Ostheim und Neubrück“ und soll über das „Stadtentwicklungsprogramm (STEP) 2025“ gefördert werden.

Einen kleinen Wermutstropfen gibt es auch: Weil der Neubau mehr Platz beansprucht als die alte Pausen-Baracke, wird das mit rund 540 Quadratmetern nicht allzu üppige Außengelände der Einrichtung noch kleiner werden. „Dabei brauchen wir hier dringend Grünflächen, die Kinder aus den Hochhäusern in der Umgebung kennen ja nur noch Regenwürmer und Kellerasseln“, sagt Rolf Blandow. Er werde aber versuchen, der Stadt ein wenig vom „Straßenbegleitgrün“ an der benachbarten Frankfurter Straße abzuschwatzen. Oder vom Grün jenseits des an das OT-Gelände angrenzenden Bolzplatzes.

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