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Kritik am UmgangstonSenatspräsident der EhrenGarde Michael Kreuzberg tritt zurück

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Der Senatsvorstand der EhrenGarde Köln.

Der Senatsvorstand der EhrenGarde Köln. Präsident Michael Kreuzberg (M.) ist am Donnerstag (7. August 2025) mit sofortiger Wirkung vom Amt zurückgetreten.

Nach internen Unstimmigkeiten hat Michael Kreuzberg sein Amt als Senatspräsident der EhrenGarde mit sofortiger Wirkung niedergelegt.

Bei der Kölner EhrenGarde ist es zu Unstimmigkeiten gekommen. Michael Kreuzberg, seit 15 Jahren Senatspräsident des Traditionskorps, ist am Donnerstagabend (7. August 2025) von seinem Amt zurückgetreten.

„Hiermit gebe ich Euch bekannt, dass ich am heutigen Tag nach reiflicher Überlegung gegenüber dem Präsidenten der Gesellschaft angezeigt habe, dass ich mit sofortiger Wirkung das Amt des Senatspräsidenten niederlege“, schreibt er in einer Mitteilung an die Senatoren und Senatorinnen.

Unstimmigkeiten im Vorfeld der Wahlen

Hintergrund des Rücktritts sind Auseinandersetzungen über die künftige Führung des Senats im Vorfeld der Jahreshauptversammlung am 27. August 2025, bei der auch Wahlen anstehen. Der CDU-Politiker war von 1999 bis 2013 Bürgermeister der Stadt Brühl und von 2013 bis 2020 Landrat des Rhein-Erft-Kreises. Zudem war er sechs Jahre Präsident des Zentral-Dombau-Vereins Köln.

Der Senat der EhrenGarde, 1950 gegründet, widmet sich dem traditionellen, gesellschaftlichen und sozialen Engagement der Gesellschaft. Aktuell gehören ihm rund 150 Bürgerinnen und Bürger aus Kultur, Wirtschaft, Verwaltung und Politik an.

Michael Kreuzberg (r.) zusammen mit EhrenGarde-Präsident Hans-Georg Haumann (l.) bei der Ernennung von Armin Laschet zum Major der Reserve.

Michael Kreuzberg (r.) zusammen mit EhrenGarde-Präsident Hans-Georg Haumann (l.) bei der Ernennung von Armin Laschet zum Major der Reserve.

Kreuzberg stand dieser Gruppe seit Herbst 2010 als Präsident vor. Nun kam es zum Zerwürfnis mit dem Vorstand. „Ich hatte mich auf eine faire Auseinandersetzung eingestellt und auf die Wahlen gefreut“, schreibt Kreuzberg. Ihm sei jedoch vorgeworfen worden, er habe in einem Brief an die Senatsmitglieder Unwahrheiten über Gespräche im Vorfeld der Wahlen verbreitet.

„Ein Senatspräsident ist nicht verpflichtet, Kommunikation in den Senat vorab mit dem geschäftsführenden Vorstand abzustimmen“, stellt der Politiker klar. „Vor diesem Hintergrund kann und will ich persönlich nicht einen Stil und einen Umgang hinnehmen, den ich nicht als kameradschaftlich und ehrengardistisch empfinde.“

Auf Anfrage von „EXPRESS.de“ reagierte der Vorstand auf den Rücktritt. „Wir bedauern seinen plötzlichen Rücktritt sehr und bedanken uns für seine 15-jährige Tätigkeit“, sagte Präsident Hans-Georg Haumann. „Michael hat die Gesellschaft weitergebracht und den Senat stabilisiert. Wir freuen uns trotz allem auf die weitere Zeit mit ihm als Senator und Kamerad.“

Kreuzberg deutete an, dass er trotz seines Rückzugs Mitglied des Traditionskorps bleiben will. Er schloss seine Mitteilung mit dem Motto des Senatsvorstands: „Möge das von diesem Senatsvorstand gesetzte Motto immer wieder mit Leben erfüllt werden: EhrenGarde kann, EhrenGarde schafft, und EhrenGarde lässt niemanden allein.“ (red)