Karneval in KölnSo läuft der Sessionsauftakt in der Altstadt – Zutritt nur mit Ticket

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Kasalla stehen auf der Bühne auf dem Heumarkt, vor ihnen feiern Tausende Jecken.

Seit mehr als 50 Jahren organisieren die Ostermänner den Sessionsauftakt in der Altstadt. (Archivbild)

Seit mehr als 50 Jahren organisiert die Willi-Ostermann-Gesellschaft den Sessionsauftakt in der Altstadt. Ein Überblick über das Konzept für den 11.11.2023.

Zwei Wochen vor Sessionsbeginn liegt der Fokus von Planungen und Befürchtungen rund um den Straßenkarneval auf dem Epizentrum Zülpicher Straße. Die Altstadt steht schon seit einigen Jahren nicht mehr so stark im Blickfeld. „Wir kennen auch andere Zeiten“, erinnert sich Ralf Schlegelmilch, Präsident der Willi-Ostermann-Gesellschaft, am Freitagmittag bei der Vorstellung des Konzepts für die Sessionseröffnung am 11.11. auf dem Heumarkt und Alter Markt.

Randale, Saufen und Wildpinkeln – diese Probleme beschäftigten Stadt und Ostermänner. In den vergangenen Jahren verlagerte sich das Problem aber zunehmend in das Kwartier Latäng, verbesserte Sicherheitskonzepte, mehr Polizeipräsenz und letztlich die komplette Abschottung der Veranstaltung auf dem Heumarkt und Alter Markt für Nicht-Ticketinhaber sorgten für Entspannung in der Altstadt.

Vier Männer sitzen an einem Tisch, hinter ihnen steht ein weiterer und hält die Fahne der Willi-Ostermann-Gesellschaft.

Die Willi-Ostermann-Gesellschaft stellt das Konzept für den Sessionsauftakt vor. In der Mitte: Christoph Kuckelkorn und Ralf Schlegelmilch.

Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn lobt die Ostermänner für das „hohe Niveau“ der Großveranstaltung. „Wir sind unheimlich dankbar.“

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Schlegelmilch freut sich, dass sich seine Gesellschaft durch die entspanntere Lage nun wieder stärker auf das konzentrieren kann, was auf der Bühne passiert. Trotzdem: „Wir werden nicht in Lethargie verfallen, weil es ein paar Jahre gut gelaufen ist.“ Ein mehr als 80-seitiges Sicherheitskonzept und knapp 400 Sicherheitsleute sollen für Ordnung am 11.11. sorgen. Außerdem sollen zwölf Toilettenwagen wildes Urinieren verhindern. Dass der Sessionsbeginn auf einen Samstag fällt, habe nicht für größere Sicherheitsbedenken gesorgt: „Der Wochentag spielt für uns keine besondere Rolle.“

So kommen Anlieger am 11.11. auf den Heumarkt

In der kompletten Altstadt herrscht wieder Glasverbot, zahlreiche Straßen um Heumarkt und Alter Markt werden für den 11.11. gesperrt. Zutritt zum Veranstaltungsgelände erhalten wieder ausschließlich Ticketinhaber, Anwohner und Anlieger. Dieses Konzept hat sich in der Corona-Pandemie bewährt. Die Tickets für die Sessionseröffnung sind ausverkauft, insgesamt könnten bis zu 12.000 Menschen auf den Heumarkt und Alter Markt strömen. Ticketinhaber sollen nur den Zugang nutzen, der auf ihrem Ticket steht, auch die Zutrittszeit ist für den hinteren Bereich des Heumarkts begrenzt, insgesamt gibt es vier Zeitfenster. Nach 10.30 Uhr könne ein Zutritt nicht mehr garantiert werden. An dieser Veranstaltungsform wolle man auch in Zukunft „zwingend festhalten“.

Anwohnerinnen und Anwohner können mit ihrem Ausweisdokument Zutritt erhalten. Gewerbetreibende und deren Beschäftigte erhalten im Anliegerbüro in Unter Käster 5 bis 7, ehemals Altstadt-Pub, in der Woche vor dem 11.11. einen Passierschein. Anwohner können dort auch einen Anwohnerschein erhalten, der die Kontrolle erleichtern soll. Um Anliegern lange Wartezeiten an den Einlasskontrollen zu erleichtern, wird es zwei exklusive Anliegerzugänge geben, die im Vorfeld ausschließlich mit Anliegern kommuniziert werden.

Volles Programm beim Sessionsauftakt in der Altstadt

Was der Willi-Ostermann-Gesellschaft weiter Probleme bereitet, sind die Preissteigerungen in allen Bereichen. In diesem Jahr sei es aber nicht so schlimm wie im Vorjahr, als die „große Welle“ kam, sagt Schlegelmilch. Die Feiernden auf dem Heumarkt und Alter Markt werden die Preissteigerungen auch direkt spüren: Ein Kölsch (0,3 l) kostet 4 Euro. „Wir sind nicht in der Lage, die Preise der Gastronomen zu bestimmen“, sagt Schlegelmilch.

Dafür wird den Jecken wieder ein umfangreiches Programm geboten: Rund zehn Stunden wird die Bühne bespielt. Die hat außerdem ein neues Design mit zehn Videoflächen unterschiedlicher Größe. Räuber, Paveier, Kasalla, Miljö, Brings, Bläck Fööss und Höhner – sie alle spielen in diesem Jahr auf dem Heumarkt. Auch Newcomern wie Timo Schwarzendahl geben die Ostermänner eine Chance – der junge Musiker darf das Programm eröffnen.

Stadtrand, Druckluft und Eldorado heizen ein, aber auch ruhige Momente soll es geben, am Nachmittag tritt Jörg P. Weber auf. Highlights sind wie jedes Jahr der Countdown um 11.10 Uhr mit Oberbürgermeisterin Henriette Reker, Kuckelkorn und Schlegelmilch und kurz danach der Auftritt des designierten Kölner Dreigestirns. Der WDR überträgt von 10.30 bis 16 Uhr.

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