Nach der Prinzenproklamation stand die Volkssitzung auf dem Neumarkt an.
Volkssitzung am NeumarktJP Weber zieht Auftritt ohne Stimme durch und überrascht mit Ersatz

JP Weber spielte Flitsch, Stefan Dahm übernahm den Gesang.
Copyright: Jan Wördenweber
Die Nachwehen der Prinzenproklamation waren am Samstag bei der ersten Volkssitzung der KG Alt-Köllen im Zelt auf dem Neumarkt zu spüren: „Die Nacht war sehr kurz“, gestand Prinz René etwas heiser, als er mit Bauer Michael und Jungfrau Marlis nach dem Auftritt der Altstädter auf der Bühne stand. „Was für ein fantastischer Kontrast zu gestern im Gürzenich“, rief er in die Menge. Bei der Volkssitzung schlage das echte Herz des Kölner Karnevals.
Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn betonte in seiner Ansprache, dass es in dieser Zeit keine besseren Vertreter für den Kölner Karneval geben könne als dieses Dreigestirn. Hendrik Ermen erinnerte als Jungfrau liebevoll an die verstorbene Sängerin Marie-Luise Nikuta. Ihr zu Ehren zieht Ermen bekanntlich als Marlis durch die Säle: „Marie-Luise hat sich für unsere Stattgarde eingesetzt, als eine schwule Karnevalsgesellschaft noch keine Selbstverständlichkeit im Kölner Karneval war.“ Das folgende Medley des Dreigestirns mit den bekannten Hits der Motto-Queen wurde im Zelt begeistert mitgesungen.
Kölner Karneval: Alt-Köllen feiert Volkssitzung auf dem Neumarkt
Unter dem Jubel der bunt kostümierten Jecken vollzog dann Bürgermeister Ralf Heinen die sogenannte Volksproklamation, so dass das Dreigestirn nun mit allen jecken Weihen gesegnet ist. Bevor es im Programm weiter ging, stand noch ein weiterer formeller Akt an: Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn führte Alt-Köllen-Präsident Gregor Berthold offiziell in sein Amt ein. Berthold bekam feierlich die Präsidentenkette überreicht und bedankte sich in bei allen Anwesenden für das Vertrauen.
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Spuren hatte die Prinzenproklamation am Vortag auch bei JP Weber hinterlassen. Ohne Stimme und erkältet, trat er trotzdem auf und spielte zum Teil virtuos auf der Flitsch.

Gefeiert wurde auch das Tanzpaar der Altstädter, Jeanette Koziol und Jens Käbbe.
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Für den Gesang hatte er kurzfristig Stefan Dahm gewinnen können und überraschte damit die Jecken im Zelt. Bei „Ich ben ene kölsche Jung“, holte Weber dann noch Ex-Festkomitee-Vizepräsident Joachim Wüst zum Singen auf die Bühne. Das Publikum dankte mit tosendem Applaus, ebenso für die Auftritte von weiteren Künstlern wie Marc Metzger, Höhner, Paveier, Brings oder Cat Ballou.