„Alle Jläser huh“Kasalla will rechtlich gegen niederländisches Cover vorgehen

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Kasalla (Archivbild)

Kasalla (Archivbild)

Köln – Die niederländische Band Ancora hat offenbar ein Faible für Kasalla. Erst coverte das Trio den Song „Pirate“ und nun legen die Musiker mit „Alle Jläser huh“ nach.

So klingt die Nachahmung:

Bei den Kölnern ist der Ärger groß. Auf Facebook postete die Band ein Statement, um ihrer Frustration Luft zu machen. „Wir haben viel Herz und Arbeit in diesen Song gesteckt. Und ihr fragt nicht mal nach der Erlaubnis“, heißt es darin.

In den Niederlanden sind Kopien dieser Art vollkommen legal. Die Rechtslage lässt auch ganz offensichtliche Kopien zu, solange mindestens ein Ton verändert wird. Alles klingt also genauso wie im Original, nur eben mit niederländischem Gesang.

Ancora reagierten prompt auf die Vorwürfe aus Deutschland. Rechtlich sei alles einwandfrei. Auf ihrer Facebook-Seite schrieben sie in den Kommentaren: „Wir haben alles gut geregelt, wie es sich gehört.“ Götz Sommer, Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht bei der Kanzlei KBM Legal, erklärt: „Nach deutschem Recht bräuchte die Band eine Genehmigung von Kasalla.“ Ob Ancora mit ihrer Version auch Konzerte in Deutschland spielen dürfte, ist fraglich. Das könnte daran bemessen werden, ob die Band ihre Version „Op het leven“ in den europäischen Raum einführen darf. Denn die Niederlande sind mit ihrer Form des Musikrechts in Europa einzigartig.

Kasalla will trotz wenig Aussicht auf Erfolg versuchen, gegen das Cover vorzugehen. „Auch wenn wir auf verlorenem Posten kämpfen, wollen wir dagegen klagen“, sagt Frontmann Bastian Campmann. Dieses Mal ist die dreiste Kopie noch offensichtlicher als bei „Pirate“, denn der deutsche Text wurde eins zu eins ins Niederländische übersetzt.

Wie es der Zufall will, sind Kasalla ausgerechnet jetzt in den Niederlanden auf Tour. Am Donnerstag treten sie im nordholländischen Bergen auf. Die gute Stimmung wollen sich die Bandmitglieder dennoch nicht verderben lassen, schließlich „hat das nichts mit dem Land zu tun. Wir fühlen uns hier sehr wohl“, sagt Campmann. Am Mittwochabend gibt es sogar noch einen zusätzlichen Auftritt: „Wir haben spontan noch ein Konzert in einer Kneipe organisiert.“ So kommen immerhin noch ein paar Niederländer mehr in den Genuss der Original-Version von „Alle Jläser huh“.

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