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„Kein graues Monster”Studierende der TH Köln wollen Foyer des Unicenters umgestalten

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Das Unicenter

Köln – Es ist dunkel, mitunter geräuschvoll und etwas eng. Das Foyer, das eigentlich die Visitenkarte des Kölner Unicenters sein sollte, ist spürbar in die Jahre gekommen. Kein Wunder, dass die Hauseigentümergemeinschaft den Eingangsbereich nun neu gestalten lassen will. „Das Haus ist 50 Jahre alt, da muss einiges gemacht werden“, sagte Verena Elsner von der Hausverwaltung Reanova. 17 Architektur-Studierende des TH Köln haben nun im Rahmen eines Ideenwettbewerbs ihre Konzepte zur Umgestaltung des Entrees vorgestellt.

Siegerin des Wettbewerbs wurde Jil Frömberg (25), die ein Preisgeld in Höhe von 800 Euro erhielt. „Ziel meines Entwurfes ist ein minimaler Eingriff in den Bestand“, sagte sie. Mit einem Lichtkonzept will die 25-Jährige die dunklen Räume heller gestalten. Und den lärmintensiven Boden aus Kopfsteinpflaster will sie durch einen ebenen Gussboden ersetzen, der farblich auf die Platten im Außenbereich abgestimmt ist. Aufgewertet werden soll auch die Rezeption. Platz zwei (400 Euro) ging an Luca Marc Lassmann, Platz drei (200 Euro) an Steffen Tobias Proust. Eine Anerkennung, verbunden mit einem Preisgeld von je 100 Euro, erhielten Rama Güntepe, Rafael Jerzy Chroboczek und Hannah Tullmann.

Hervorragende Arbeiten der Studierenden

Die Prodekanin der TH Köln, Eva-Maria Pape, und der stellvertretende Vorsitzende des Beirats der Eigentümer, Erik Uwe Amaya, lobten die Qualität der Arbeiten. „Es hat viele tolle Anregungen gegeben“, sagte Amaya.

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So hatten Studierende im Foyer ein Café oder einen Atelierraum für Künstler vorgesehen. In einem anderen Entwurf wurde vorgeschlagen, den Eingang mit Holzböden und Holzschmuck auszustatten. Ein anderes Konzept sah Lichtpanels vor, die je nach Tageslicht Helligkeit und Lichtfarben wechseln. Was tatsächlich von den Konzepten umgesetzt wird, ist freilich unklar.

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Seit einigen Jahren wird das 134 Meter hohe Gebäude bereits saniert. Wurde in der Vergangenheit Stockwerk für Stockwerk der Brandschutz modernisiert, soll in den kommenden Jahren der Außenbereich, die Tiefgarage und die Fassade saniert werden. In der Fassade hatte es Betonschäden gegeben, durch die nun Wasser eindringen könnte. Zudem soll der Wohnturm eine neue Farbe erhalten.

Diskutiert werden verschiedene Varianten, etwa matte Blau- oder Grüntöne. „Es soll kein graues Monster sein“, so Elsner. Insgesamt haben die Eigentümer bereits 15 Millionen Euro in die Instandsetzung investiert, weitere 15 Millionen Euro sollen dazukommen.

Hochhaus wurde 1973 eröffnet

Das Unicenter wurde von Architekt Werner Ingendaay geplant und 1973 eröffnet. Insgesamt leben 1200 Menschen auf 60.000 Quadratmeter Nutzfläche und in 968 Wohnungen. Mit 45 Etagen und 134 Meter Höhe ist es eines der höchsten Wohngebäude der Stadt und in Deutschland. Auch das Kölner Studierendenwerk hat im Gebäude das größte Studierenden-Wohnheim der Stadt mit 378 Plätzen untergebracht.

Trotz des Sanierungsbedarfs ist das Haus für Amaya ein Schmuckstück. So hätten die Architekten in den 1970er Jahren daran gedacht, das Haus barrierefrei zu gestalten und eine moderne Lüftungsanlage installiert. „Und die Aussicht ist nach wie vor das Non-Plus-Ultra.“ Wie attraktiv das Haus sei, sehe man auch daran, dass es keine Leerstände gebe.

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